Investing.com - Der US-Notenbanker John Williams warnte am Donnerstag vor einem "breiteren Anstieg der Inflation".
"Wir haben definitiv eine Beschleunigung der zugrundeliegenden Inflation in den USA festgestellt, das werden wir genau beobachten", zitierte Reuters das einflussreiche Notenbankmitglied, das die Regionalfiliale der Fed in New York leitet.
Ein Anstieg der kurz- und langfristigen Inflationserwartungen sei eine "positive" Entwicklung, denn die Erwartungen hätten einen Teil des vorherigen Rückgangs umgekehrt. Ein wesentlich stärkerer Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen sei jedoch nicht wünschenswert, so Williams weiter.
Seit etwas mehr als einem Jahr steuert die Fed das Inflationsziel von zwei Prozent deutlich flexibler an als vorher und lässt ein Überschreiten zu, wenn es zuvor unterschritten wurde.
Die so genannte "Breakeven-Inflation" auf Sicht von zehn Jahren, mit der die Anleihehändler die durchschnittliche jährliche Veränderung des Verbraucherpreisindex über zehn Jahre messen, stieg am Donnerstag auf 2,73 Prozent - so hoch wie seit März 2005 nicht mehr.
In einer von der New Yorker Fed, der Europäischen Kommission und dem Center for Economic Policy Research organisierten Veranstaltung verwies er dabei auf die Auswirkungen der Angebotsprobleme auf den Arbeitsmarkt und Engpässe in der Lieferkette.
Laut Williams bemüht sich die Fed um eine starke, gesunde Wirtschaft mit niedriger und stabiler Inflation.
Per Berichtsmonat Oktober legten die Verbraucherpreise in den USA um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. So hoch stand die Teuerung seit 31 Jahren nicht mehr.