BERLIN (dpa-AFX) - Medienaufseher fordern von Youtube Nachbesserungen bei den Transparenzangaben auf der Video-Plattform. "Die Angaben sind erst nach mehreren Klicks erreichbar, und der Weg zu den Angaben erschließt sich den Nutzerinnen und Nutzern nicht ohne weiteres", teilten die Medienanstalten am Dienstag in Berlin mit.
Die Prüfer berufen sich auf die Regularien im Medienstaatsvertrag der Bundesländer zum Thema Transparenz. Youtube werde dem in formeller Hinsicht nicht gerecht. Der Konzern Google (NASDAQ:GOOGL) , zu dem Youtube gehört, sei aufgefordert worden, die festgestellten Verstöße innerhalb von vier Wochen ab Zugang des Bescheides nachzubessern.
Eine YouTube-Sprecherin teilte auf Anfrage mit: "Wir unterstützen die Intention des Medienstaatsvertrags, die Funktionsweise von Internetdiensten transparenter darzustellen." Man arbeite kontinuierlich daran, zu erläutern, welche Maßnahmen man treffe, um der Youtube-Community eine sichere Umgebung zur Verfügung zu stellen. "Wir werden die Entscheidung der Medienanstalten im Detail prüfen und dann über unsere nächsten Schritte entscheiden."
Die Direktorin der für Google zuständigen Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), Eva-Maria Sommer, teilte mit: "Transparenzangaben sind eine wichtige Informationsquelle für die Nutzerinnen und Nutzer, um zu verstehen, wie Dienste funktionieren und Inhalte selektieren."
Nach Angaben der Medienanstalten ist es mit dieser Entscheidung das erste Mal, dass ein globaler sogenannter Medienintermediär - also eine Plattform - zur Einhaltung des medienrechtlichen Transparenzgebots aufgefordert wird. Die 14 Medienanstalten in den Bundesländern beaufsichtigen den privaten Rundfunk und Medieninhalte im Internet.