Berlin, 02. Mai (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt einen erheblichen Geldbetrag für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs in Aussicht. "Deutschland wird sich auch mit einem deutlichen finanziellen Beitrag beteiligen", sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Podcast, ohne Details zu nennen. Nach ihren Worten hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Montag zu einer Geberkonferenz eingeladen. Per Videoschalte wollen dort Regierungen, Pharmaunternehmen und private Stiftungen Mittel einsammeln, um medizinische Fortschritte im Kampf gegen das Virus zu erreichen. Dabei gehe es auch um Medikamente sowie Diagnosemöglichkeiten.
"Heute fehlen für die Entwicklung eines Impfstoffs noch geschätzt etwa acht Milliarden Euro", sagte die Kanzlerin. Ziel sei es, große Mengen produzieren zu können, damit der Impfstoff allen Menschen zugutekommen werde. Merkel plädierte für eine starke internationale Zusammenarbeit. Nur ein gemeinsames Vorgehen mache es möglich, die Pandemie zu überwinden. Dabei werde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Schlüsselrolle zukommen.
Mit ihren Äußerungen steht Merkel im Gegensatz zu US-Präsident Donald Trump, der der WHO Versagen bei der Virusbekämpfung vorwirft und Zahlungen an die Organisation einstellen will. Die USA sind weltweit am stärksten von dem Virusausbruch betroffen und arbeiten mit Hochdruck daran, sich einen Impfstoff zu sichern.