BERLIN (dpa-AFX) - Der Mittelstand in Deutschland fordert grundlegende Reformen und mehr Entlastungen für Betriebe. Nach drei Jahren "andauernder und multipler Krisen" seien die finanziellen Ressourcen vieler kleiner und mittlerer Unternehmen und Selbstständiger aufgezehrt, heißt es im Mittelstandsbericht 2023 der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, einem Bündnis von Verbänden. "Diese Ressourcen fehlen für Investitionen in die Umsetzung der notwendigen Transformationsprozesse hin zu nachhaltigeren und digitaleren Geschäftsprozessen."
Gefordert wird in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht zum Beispiel, Regulierung zu verschlanken und Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Steuerpolitisch führe mittelfristig an einer "echten Unternehmenssteuerreform" kein Weg vorbei, auch um die ertragsteuerliche Belastung aller Unternehmen spürbar zu senken. Dafür brauche es Steuervereinfachungen und eine "fairere Ausgestaltung" der Gewerbesteuer.
In den Sozialversicherungen stünden dringend erforderliche Strukturreformen an, heißt es weiter. "Die sozialen Sicherungssysteme sind derzeit weder zukunftsfest noch generationengerecht aufgestellt", so Handwerkspräsident Jörg Dittrich. "Besonders die bisherige Finanzierung gehört auf den Prüfstand mit dem Fokus darauf, den Faktor Arbeit zu entlasten."
In der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand sind Verbände wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der Handelsverband HDE und der Zentralverband des Deutschen Handwerks zusammengeschlossen.