BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die EU-Kommissionen haben sich auf "Leitplanken" für eine staatliche Förderung neuer Wasserstoff- und Gaskraftwerke verständigt. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Die mit der Europäischen Kommission erzielten Fortschritte seien ein erster wichtiger Schritt - auch wenn dies nicht bedeute, dass die beabsichtigten Maßnahmen bereits beihilferechtlich genehmigt worden seien. Das Ministerium sprach von "Leitplanken".
Habeck (Grüne) erklärte, es gehe darum, die Umstellung des Kraftwerksparks in Deutschland auf Wasserstoff einzuleiten und damit die Weichen zu stellen, um Klimaneutralität des gesamten Stromsektors zu erreichen. Die Hauptpfeiler zur Dekarbonisierung seien erneuerbare Energien, Flexibilität im System und Speicherung, aber für einige Stunden des Jahres auch "steuerbare Kraftwerke".
Diese sollen die Stromnachfrage decken, wenn die Erzeugung von Wind und Sonne nicht ausreicht. Laut Ministerium bilden die Fortschritte mit der EU-Kommission den Rahmen für eine nationale Kraftwerksstrategie. Diese hat Habeck seit längerem angekündigt.
Konkret sollen laut Ministerium 8,8 Gigawatt an neuen Kraftwerken ausgeschrieben werden, die von Beginn an mit Wasserstoff betrieben werden. Bis 2035 sollen bis zu 15 Gigawatt an Wasserstoffkraftwerken ausgeschrieben werden, die vorübergehend mit Erdgas betrieben werden können - bis sie an das Wasserstoffnetz angeschlossen sind.