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Oddo BHF: Höhere Leitzinsen sinnvoll - Deutschland 'kranker Mann Europas'

Veröffentlicht am 09.08.2023, 11:58
Aktualisiert 09.08.2023, 12:00
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsch-französische Bank Oddo BHF sieht trotz Konjunkturschwäche weiterhin die Notwendigkeit steigender Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation. "Jeweils eine weitere Zinserhöhung in den USA und in der Eurozone wäre sinnvoll", sagte der Chefanlagestratege von Oddo BHF, Jan Viebig, am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Inflation gilt, dass die Kerninflation weiter "viel zu hoch" sei. Die Zinsschritte seien erforderlich, obwohl sich die Wirtschaft abkühle und vor allem in Deutschland eine Rezession drohe.

"Die Notenbanken müssen bei den Zinserhöhungen noch etwas nachlegen und hierfür auch eine Wachstumsabschwächung in Kauf nehmen", forderte der Experte. Zwar sei die allgemeine Teuerung auf dem Rückzug und dürfte sich auch in den kommenden Monaten abschwächen. Viebig sieht aber die Gefahr, dass die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, in den kommenden Monaten hoch bleibe.

Besonders deutlich zeigt sich die Konjunkturschwäche in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas. "Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas und daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern", sagte Viebig. Die Gründe für die vergleichsweise schwache konjunkturelle Entwicklung in Deutschland liegen seiner Einschätzung nach vor allem in hohen Strompreisen und einer nach wie vor zu starren Bürokratie. Nach Einschätzung des Anlagestrategen werden einige Bereiche der deutschen Wirtschaft besonders stark von der Konjunkturschwäche getroffen. So leidet vor allem die Chemieindustrie unter hohen Energiepreisen. Viebig geht davon aus, dass künftig große Unternehmen der Branche Teile der Produktion ins Ausland verlagern werden.

Damit die deutsche Wirtschaft den Weg hin zu mehr Wachstum findet, muss nach Einschätzung von Viebig dringend ein Abbau der Bürokratie und ein Ausbau der Digitalisierung erfolgen. Außerdem brauche es eine gemeinsame europäische Energiepolitik. Ein wesentlicher Grund für die vergleichsweise hohen Energiepreise in Deutschland liege nämlich auch darin, dass in den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone (Deutschland und Frankreich), eine jeweils unterschiedliche Energiepolitik verfolgt werde.

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