Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit dem Ökonom Lüder Gerken, Vorsitzender
der Stiftung Ordnungspolitik und des Centrums für Europäische Politik
Osnabrück (ots) - Ökonom kritisiert Lockerung der Regeln für
umstrittene Wertpapiere
Gerken: Fragwürdiger Schritt - Vor Wiederholung von Fehlern
gewarnt
Osnabrück.- Der Ökonom Lüder Gerken hat scharfe Kritik an der
Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) geübt, die Regeln für
die umstrittenen forderungsbesicherten Wertpapiere zu lockern. In
einem Gespräch mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' (Donnerstag) sagte
Gerken, diese sogenannten ABS-Papiere (von Asset Back Securities)
hätten 2008 in die Finanzkrise und in die Eurokrise geführt und vor
allem in den USA wie Brandbeschleuniger gewirkt. Dies dürfe nicht
noch einmal passieren, sagte Gerken, der Vorsitzender der Stiftung
Ordnungspolitik und des Centrums für Europäische Politik in Freiburg
ist.
Der Ökonom kritisierte, nun sei es 'ein sehr fragwürdiger
Schritt', wenn Banken einen großen Teil dieser umstrittenen Papiere
bei der EZB hinterlegen und sich dafür Geld von ihr leihen dürften.
'Kein Investor ist bereit, den alten Schrott zu kaufen', führte
Gerken aus. Wenn aber die EZB selbst diese Papiere erwerbe, bedeute
dies 'eine Vergesellschaftung privater Zockerverluste'.
Bei den ABS-Papieren, auch Kreditverbriefungen genannt, werden
Kredite in Wertpapiere umgewandelt. In der Kritik standen die von
Banken, Versicherungen und sonstigen Investoren gekauften Papiere
wegen ihrer Intransparenz. 'Niemand überblickte noch, welche Kredite
mit welchen Hypotheken sich hinter welchen Wertpapieren verbargen',
sagte Gerken. Als die Kreditnehmer ihre Kredite nicht zurückzahlen
konnten, sei das System zusammengebrochen. Die Käufer, darunter viele
Banken, blieben auf wertlosen Wertpapieren sitzen. 'Der
Verbriefungsmarkt war tot', sagte Gerken. Nun sei es ein Fehler, wenn
die Europäische Union ihn reanimieren wolle. Der Versuch, den Banken
auf diese Weise mehr Geld zu verschaffen, werde fehlschlagen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
der Stiftung Ordnungspolitik und des Centrums für Europäische Politik
Osnabrück (ots) - Ökonom kritisiert Lockerung der Regeln für
umstrittene Wertpapiere
Gerken: Fragwürdiger Schritt - Vor Wiederholung von Fehlern
gewarnt
Osnabrück.- Der Ökonom Lüder Gerken hat scharfe Kritik an der
Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) geübt, die Regeln für
die umstrittenen forderungsbesicherten Wertpapiere zu lockern. In
einem Gespräch mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' (Donnerstag) sagte
Gerken, diese sogenannten ABS-Papiere (von Asset Back Securities)
hätten 2008 in die Finanzkrise und in die Eurokrise geführt und vor
allem in den USA wie Brandbeschleuniger gewirkt. Dies dürfe nicht
noch einmal passieren, sagte Gerken, der Vorsitzender der Stiftung
Ordnungspolitik und des Centrums für Europäische Politik in Freiburg
ist.
Der Ökonom kritisierte, nun sei es 'ein sehr fragwürdiger
Schritt', wenn Banken einen großen Teil dieser umstrittenen Papiere
bei der EZB hinterlegen und sich dafür Geld von ihr leihen dürften.
'Kein Investor ist bereit, den alten Schrott zu kaufen', führte
Gerken aus. Wenn aber die EZB selbst diese Papiere erwerbe, bedeute
dies 'eine Vergesellschaftung privater Zockerverluste'.
Bei den ABS-Papieren, auch Kreditverbriefungen genannt, werden
Kredite in Wertpapiere umgewandelt. In der Kritik standen die von
Banken, Versicherungen und sonstigen Investoren gekauften Papiere
wegen ihrer Intransparenz. 'Niemand überblickte noch, welche Kredite
mit welchen Hypotheken sich hinter welchen Wertpapieren verbargen',
sagte Gerken. Als die Kreditnehmer ihre Kredite nicht zurückzahlen
konnten, sei das System zusammengebrochen. Die Käufer, darunter viele
Banken, blieben auf wertlosen Wertpapieren sitzen. 'Der
Verbriefungsmarkt war tot', sagte Gerken. Nun sei es ein Fehler, wenn
die Europäische Union ihn reanimieren wolle. Der Versuch, den Banken
auf diese Weise mehr Geld zu verschaffen, werde fehlschlagen.
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