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OTS: Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) / VKU zum Monitoringbericht ...

Veröffentlicht am 19.12.2013, 11:53
VKU zum Monitoringbericht 2013 der Bundesnetzagentur / Energiemarkt

braucht neue Rahmenbedingungen

Berlin (ots) - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) und das

Bundeskartellamt (BKartA) haben heute ihren Monitoringbericht 2013

veröffentlicht. Der Monitoringbericht belegt die problematische

Marktsituation insbesondere für Gaskraftwerke. Obwohl diese mit circa

26 Prozent den größten Anteil am konventionellen Kraftwerkspark

ausmachen, gehen die Erzeugungsanteile immer weiter, auf etwa 14

Prozent im Bereich der nicht erneuerbaren Erzeugung, zurück. Dagegen

steigt die Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle. Hans-Joachim

Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen

(VKU): 'Das ist Energiewende paradox. Gerade die flexiblen und

umweltfreundlichen Kraftwerke kommen nicht an den Markt, während die

alten Kraftwerke mit hohen CO2-Emissionen im Geld sind. Dieses

Ungleichgewicht ist vor allem auf den dysfunktionalen Emissionshandel

zurückzuführen. Hier muss etwas geschehen, der Koalitionsvertrag geht

nicht weit genug. Wenn auf EU-Ebene kurzfristig keine wirksame Reform

des Emissionshandelssystems durchgeführt wird, muss man über

nationale Maßnahmen nachdenken.'

Der Monitoringbericht zeigt zudem, dass die Investitionen und

Aufwendungen der Verteilnetzbetreiber deutlich zurückgegangen sind -

von 6.930 Millionen Euro in 2011 auf 925 Millionen Euro in 2012.

Durch die gestiegenen vorgelagerten Netzkosten der

Übertragungsnetzbetreiber und die Erweiterungsinvestitionen sind

gleichzeitig die Erlösobergrenzen angestiegen und somit auch die

Netzentgelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 'Hier wird der

Effekt des Basisjahres in der Anreizregulierung deutlich - wir sind

hier auf bestem Wege in eine regulatorisch vorbestimmte

Fünf-Jahresplanung. Auch die Investitionszurückhaltung der

Verteilnetzbetreiber aufgrund fehlender Anreize zur zeitnahen

Refinanzierung der Netzinvestitionen lässt sich an den vorgelegten

Zahlen ablesen. Nur dort, wo es keinen Zeitverzug gibt, wird

investiert, so wie es die Energiewende erfordert', fasst Reck die

Ergebnisse zusammen. Der VKU begrüßt daher ausdrücklich, dass im

Koalitionsvertrag für die Verteilnetze die Notwendigkeit von

erheblichen Investitionsvolumina für die intelligente

Systemintegration der erneuerbaren Energien (EE) gesehen wird und

dafür Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen.

Laut Monitoringbericht waren 2012 rund 75,6 Gigawatt (GW) an

Leistung aus Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

installiert, womit rund 23 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus

EE-Anlagen gedeckt werden konnten. Rund 97 Prozent der erneuerbaren

Energien werden derzeit in die Verteilnetzebene eingespeist. Auch

2012 mussten Netzbetreiber aus Gründen der Netzsicherheit einen Teil

der EE-Anlagen im Rahmen von Einspeisemanagement-Maßnahmen abregeln.

Die Verteilnetze stoßen somit bereits heute vermehrt an ihre

Kapazitätsgrenzen. Reck: 'Die Zahlen bestätigen: Die Energiewende

findet in den Verteilnetzen statt und die Stromnetze laufen 'von

unten' voll. Wir brauchen daher dringend eine Synchronisierung des

Ausbaus der Verteilnetze mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und

Rahmenbedingungen, die den Umbau der Verteilnetze zu Smart Grids

ermöglichen. Nur so können wir umfangreich EE-Strom effizient in das

Netz integrieren und zugleich die vorgelagerten Netzebenen teilweise

entlasten.'

Im Monitoringbericht begrüßt die BNetzA und das BKartA die

derzeitige Debatte zu den Preiszonen im Binnenmarkt, da diese viel

diskutierte Frage erstmals durch ein strukturiertes Verfahren

untersucht wird. Aus VKU-Sicht ist es notwendig und angesichts des

angestrebten Netzausbaus auch realistisch, die

deutsch-österreichische Preiszone beizubehalten. Reck: 'Zunächst

sollten alternative Maßnahmen angemessen berücksichtigt und der

bereits beschlossene Netzausbauplan umgesetzt werden, bevor ein gut

funktionierender Strommarkt unnötig eingeschränkt und verkleinert

wird.' Auch die Anzahl an Lieferanten im Strombereich ist gegenüber

dem letzten Jahr erneut gestiegen. Dies ist ein deutliches Zeichen

dafür, dass der Wettbewerb gut funktioniert.

Laut Monitoringbericht sind die stetig steigenden Umlagen und

Abgaben wesentliche Treiber des Strompreises. Insbesondere die

Erhöhung der EEG-Umlage sowie die Einführung der Offshore-Umlage

haben im Vergleich zum Vorjahr zum Preisanstieg geführt. Dies gilt

insbesondere im Haushaltskundenbereich. 'Die Koalitionäre haben

richtigerweise festgestellt, dass wir eine Reform des EEG brauchen,

damit die Kosten nicht ungebremst weiter steigen', so Reck. Laut

Koalitionsvertrag soll bis Ostern 2014 ein Gesetzentwurf zur Reform

des EEG vom Bundeskabinett beschlossen werden.

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