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Veröffentlicht am 27.11.2012, 10:47
Bain-Studie zu Serviceleistungen in der Industrie: Investitionen in

Service lohnen sich / Umsatzmargen mit Serviceleistungen sind dreimal

höher als im traditionellen Investitionsgütergeschäft

München / Zürich (ots) -

- Das Servicegeschäft ist mit fünf Prozent jährlichem Wachstum eine

konjunkturresistente und unterschätzte Chance zur

Geschäftsentwicklung

- Mehr als 20 Prozent der Umsätze vieler europäischer

Industriegüterhersteller entfallen bereits auf Serviceleistungen

- Bain-Analyse sieht ein Umsatzpotenzial je nach Sparte von 20 bis 50

Prozent

- Produzenten müssen Initiativen starten, die Servicekompetenzen,

-vertrieb, -mitarbeiter und -support stärken

Das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt sich aktuell auf 7

Prozent im Jahr, Europa hadert nach wie vor mit den Auswirkungen der

Schuldenkrise und große Industriegüterhersteller korrigierten in den

vergangenen Wochen ihre Gewinnerwartungen nach unten, da sich die

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Märkten verschlechtert

haben. Ungeachtet dieser negativen Vorzeichen liegt der aktuellen

Studie der Managementberatung Bain & Company mit dem Titel 'Service

Now! Time to Wake Up the Sleeping Giant' zufolge, die größte

Wachstumschance für Investitionsgüterhersteller im Servicegeschäft.

Denn Kunden benötigen guten Service auch in Krisenzeiten, während das

Neugeschäft für Maschinen und Anlagen stark von der Konjunktur

abhängig ist. Die Mehrheit der Unternehmen könnte so ihr

Servicegeschäft innerhalb von wenigen Jahren verdoppeln oder sogar

verdreifachen. Die entscheidenden Faktoren sind: realistische Planung

und beherzte Investitionen.

Die Hersteller von Investitionsgütern wenden sich immer stärker

dem Servicegeschäft zu. Mit gutem Grund: Es generiert 20 bis 25

Prozent der Umsätze vieler europäischer Industriegüterhersteller,

repräsentiert die Hälfte der Branchengewinne und wächst relativ

stabil mit fünf Prozent im Jahr, während das Neugeschäft stark

konjunkturabhängig ist. Und noch mehr ist möglich: Bei Herstellern

von Industriegütern mit betriebsbedingt hoher Abnutzung, hohen

Sicherheitsanforderungen und damit erhöhtem Serviceaufwand, wie bei

Triebwerken, Aufzügen, Gas- und Dampfturbinen, kann ein effektiver

Industrieservice bis zu 50 Prozent und mehr der Gesamtumsätze

erreichen. Längst haben die Hersteller die Bedeutung von

Serviceangeboten erkannt: 85 Prozent aller von Bain befragten

Unternehmen möchten ihre Serviceangebote ausbauen. Doch nur wenige

Unternehmen schaffen es, das Potenzial wirklich auszuschöpfen. 'Viele

Investitionsgüterhersteller erzielen fünf bis zehn Prozent

organisches Service-Wachstum. Möglich ist aber oft eine Verdoppelung

oder sogar Verdreifachung in wenigen Jahren', sagt Alexander Schmitz,

Dienstleistungsexperte und Partner bei Bain & Company in München. 'Um

dorthin zu kommen, benötigen die Hersteller eine

Service-Wachstumsinitiative, die das gesamte Unternehmen erreicht.'

Ambitionierte Service-Ziele setzen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Service-Wachstumsinitiative

ist eine detaillierte Analyse des Servicepotenzials. Die Hersteller

müssen genau auflisten, welche ihrer Maschinen und Anlagen wo stehen,

welche Kundengruppen welche Services nutzen und wohin sich die

Kundenbedürfnisse entwickeln. Aus dieser Analyse lässt sich ein

übergeordnetes Service-Ziel ableiten, das die Umsatz- und

Ertragsambitionen, die künftige Rolle des Services innerhalb des

Unternehmens und das Kundenversprechen bestimmt.

Mögliche Service-Ziele können etwa die Verbesserung der

langfristigen Kundenbindung oder höhere Erträge sein, die durch eine

konsequente Ausrichtung auf ergänzende Dienstleistungen erreicht

werden. Die Kundenpräferenzen sollten dabei im Fokus bleiben:

Service-Programme, wie etwa zur Kostenminimierung im Lebenszyklus

eines Investitionsguts, zur Lebenszyklus-Verlängerung oder zur

Reduktion von Komplexität, stehen bei den Kunden hoch im Kurs. Immer

mehr Investitionsgüterhersteller bieten ihren Kunden mittlerweile

Leasingmodelle oder eine leistungsbezogene Bezahlung für Maschinen

(Pay-For-Performance) an. Oder aber sie übernehmen gar einzelne

Bearbeitungsschritte in der Produktion des Kunden.

'Ein Service-Ziel muss gleichzeitig ambitioniert und realistisch

sein', sagt Service-Experte Schmitz. 'Dies erreicht die

Unternehmensführung, indem sie klare Service-Ziele, wie eine

gesteigerte Kundenzufriedenheit, definiert und deren Entwicklung in

der Organisation kommuniziert.'

Einstieg in den Fremdmaschinen-Service prüfen

Im Rahmen einer Service-Initiative muss bei der Analyse auch

geklärt werden, was die Wettbewerber in Bezug auf Dienstleistungen

für Maschinen und Anlagen bereits anbieten. Dazu zählt auch die

Frage, wie die eigenen Produkte vor Serviceangeboten Dritter

geschützt werden können. Wo Maschinen weitgehend standardisiert und

Technologien austauschbar sind, und gleichzeitig unabhängige

Dienstleister auftreten, dort wird Service für Fremdmarken zu einer

erfolgversprechenden strategischen Option. Dies ist etwa bei Aufzügen

oder Elektromotoren der Fall. Bei proprietären Technologien und

maßgeschneiderten Anlagen, wie etwa bei Bergbaumaschinen oder

Getränkeabfüllanlagen, ist ein Fremdmaschinen-Service dagegen oft

schwerer zu realisieren. Da sich in den meisten

Investitionsgütersegmenten die Technologien aber tendenziell

angleichen und früher oder später Standardlösungen entstehen, sollten

Hersteller diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen.

'Angesichts des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds, liegt

insbesondere im Service ein enormes Wachstumspotenzial für

Industriegüterhersteller. Und dies kann schon mit relativ geringem

Investitionsaufwand realisiert werden', sagt Dienstleistungsexperte

Alexander Schmitz. 'Wer diese Chance verpasst, verliert den

Anschluss.'

Über die Studie

Die Studie von Bain & Company, 'Service Now! Time to Wake Up the

Sleeping Giant' zeigt praxiserprobte Schritte zur Entwicklung eines

effizienteren, profitableren Servicegeschäfts und veranschaulicht

dabei, wie die Umwandlung zu einem kundenorientierten

Service-Anbieter gelingen kann.

Für die Studie hat Bain das gesammelte Fachwissen seiner

Servicekompetenz aus den Erfahrungen der letzten 20 Jahre in Europa,

Nord- und Südamerika und Asien zusammengetragen. Das Ergebnis ist die

bis heute umfassendste Anleitung, um Serviceleistungen für

Investitionsgüterhersteller zu entwickeln.

Bain & Company

Strategische Beratung, operative Umsetzung, messbare Ergebnisse:

Mit diesem unternehmerischen Ansatz ist Bain & Company eine der

weltweit führenden Managementberatungen. Gemeinsam mit seinen Kunden

arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erreichen und

damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der

ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft der Kunden und

Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu

erschließen. Seit Gründung 1973 lässt sich Bain dabei an den

Ergebnissen seiner Beratungsarbeit finanziell messen. Bislang waren

Bain-Berater weltweit für über 4.900 große und mittelständische

Unternehmen tätig. Insgesamt unterhält die Beratung 48 Büros in 31

Ländern und beschäftigt 5.400 Mitarbeiter, 600 davon im

deutschsprachigen Raum. www.bain.de, www.bain-company.ch

Originaltext: Bain & Company

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Pressekontakt:

Julia Henry, Bain & Company Germany, Inc., Karlsplatz 1, 80335

München

Tel: +49 (0)89 5123 1428, Mobil: +49 (0)151 5801 1428, E-Mail:

julia.henry@bain.com

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