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Veröffentlicht am 17.10.2012, 21:11
Börsen-Zeitung: Hoffnungsloser Fall, Kommentar zur HSH Nordbank von

Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Der Nächste, bitte! Am Dienstag verlässt CEO

Vikram Pandit die Citigroup, am Mittwoch - sicher: ein, zwei Nummern

kleiner - haut Paul Lerbinger als Vorstandsvorsitzender der HSH

Nordbank in den Sack, und heute ist ein neuer Tag. Im Fall der HSH -

die Firma wurde außer für Hamburg-Schleswig-Holstein bei Gründung

auch schon mal als Kürzel für 'Heide Simonis' Hausbank' gedeutet -

sind Eigentümerkreise nun schnell dabei, Lerbinger Versäumnisse

vorzuwerfen. Unter den beiden Bundesländern als Hauptaktionären (gut

85%) grassiert offenbar die Panik, alsbald doch noch aus den

milliardenschweren Garantien in Anspruch genommen zu werden. Da kann

man ja mal versuchen, frühzeitig andere Schuldige auszugucken. Aber

vielleicht ist die Bank, die noch vor wenigen Jahren von ihrem

Börsengang träumte, schlicht unsanierbar? Immerhin ist Lerbinger nach

Alexander Stuhlmann, Hans Berger und Dirk Jens Nonnenmacher schon der

Vierte, der sich in der erst neunjährigen Geschichte dieser

Landesbank an deren Spitze versuchen durfte.

Als Ex-Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper 2009 den

Aufsichtsratsvorsitz bei der HSH übernahm, wurde gelästert, da trete

der Papst beim Evangelischen Kirchentag auf. Eine Einschätzung, die

Kopper übrigens selbst bestätigte. Für den Investmentbanker

Lerbinger, den Kopper vor gut eineinhalb Jahren mit Vertrag bis 2014

aus dem Ruhestand nach Hamburg holte, galt Ähnliches: ein Kampf der

Kulturen schien programmiert. Aber gerade die frischen Impulse von

außen, die unvoreingenommene Sicht anerkannter und nicht

vorbelasteter Experten waren es ja, die das als Folge von Gier und

Dummheit metertief im Schlamassel der Finanzkrise steckende Institut

dringend brauchte, um allmählich Stabilität zurückzugewinnen und vor

allem um das EU-Beihilfeverfahren zu bestehen.

Das ist gelungen. Die Brüsseler Auflagen waren zwar die

brutalstmöglichen, und doch eröffneten sie der Bank eine neue

Perspektive. Der damit verbundene radikale Umbau des Geschäftsmodells

wäre freilich schon unter halbwegs normalen Bedingungen eine

Sisyphosaufgabe. Die Bedingungen sind aber alles andere als normal:

Staatsschuldenkrise, Desaster der Schifffahrt und jede Menge

Altlasten, von denen jeder Sanierer oder Restrukturierer immer wieder

eingeholt wird, ob er nun Paul Lerbinger heißt oder demnächst

Constantin von Oesterreich, der fünfte HSH-Chef. Eigentümer und

Steuerzahler sollten sich vorsorglich wohl mit dem Gedanken vertraut

machen, dass diese Bank ein hoffnungsloser Fall sein könnte.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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