🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Schönheitsoperation, Kommentar zu Linde ...

Veröffentlicht am 02.07.2012, 20:46
Aktualisiert 02.07.2012, 20:48
Börsen-Zeitung: Schönheitsoperation, Kommentar zu Linde von Walther

Becker

Frankfurt (ots) - Bis 2014 hat er Zeit. Dann wird Wolfgang Reitzle

den Linde-Konzern an seinen Nachfolger übergeben. Mit dem 4,6 Mrd.

Dollar schweren Kauf des amerikanischen Healthcare-Spezialisten

Lincare schlägt er nun noch einmal drei Fliegen mit einer Klappe: Der

Dax-Konzern setzt sich an die globale Spitze der Gaseindustrie,

verweist also Primus Air Liquide auf den zweiten Rang, wird ebenfalls

vor diesem Erzrivalen die Nummer 1 im margenträchtigen

Gesundheitsgeschäft und expandiert mit nahezu einer Umsatzverdopplung

im Dollarraum - und das in schweren Euro-Zeiten.

Schien es, als ob Linde mit Schuldenabbau und überschaubarem

Wachstum nach dem Paukenschlag der BOC-Übernahme 2006 für 12 Mrd.

Euro zum langweiligen Cash-Lieferanten und Dividendenwert würde, so

bringt Reitzle nun also noch mal Schwung in die M&A-Bude.

Doch geht er mit dieser Schönheitsoperation ein hohes Wagnis ein.

Gerade mal 100 Mill. Dollar der Finanzierung von 4,6 Mrd. Dollar

stammen aus der Kasse, der Rest wird später eigenkapital-, anleihe-

und kreditfinanziert. In diesen Zeiten eine Kapitalerhöhung über 1,5

Mrd. Euro anzukündigen, ist ambitioniert. Doch sollte es Linde mit

ihrer Marktkapitalisierung von gut 20 Mrd. Euro gelingen, das Volumen

ohne eine risikoreiche Bezugsrechtsemission rasch und prospektfrei

einzusammeln. Die Kapitalerhöhung ist erforderlich, weil Linde die

Finanzierung so strickt, dass das 'A'-Rating nicht in Gefahr gerät.

Die Kursreaktion ist mit einem Abschlag von 2% am Ende des

Handelstages moderat - offenbar verstehen Investoren die Rationalität

der Transaktion so, wie Reitzle sie erklärt. Auf der

Fremdkapitalseite kann Linde von der Flucht in die Qualität

profitieren. Risikobewusste Institutionelle suchen Anlagen in global

tätigen Konzernen mit stabilen Cash-flows und Wachstum.

Die Bewertung von Lincare ist sicher nicht billig, aber sie

erscheint mit einem Vielfachen des operativen Ergebnisses von 10 auch

nicht zu teuer. Denn Lincare ist führend im Geschäft mit

medizinischen Gasen im weltgrößten Markt, profitiert von dem

säkularen Trend in der Behandlung von Atemwegserkrankungen, weist die

höchste Marge der Branche auf und liegt darin noch leicht über dem

Linde-Gasegeschäft, das von der US-Plattform profitieren sollte.

Reitzle, der mit BOC die erfolgreichste Akquisition eines deutschen

Unternehmens im vorigen Jahrzehnt schaffte, verstärkt mit Lincare den

defensiven Charakter von Linde und macht den Konzern krisenfester.

Ein guter Deal also. Stand heute dürfte Reitzles Nachfolger also

keinen Restrukturierungsbedarf haben.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.