FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu Haushaltsdebatte:
"Lindners Rede, die Regierungserklärung eines imaginären Kabinetts, passte mehr zu einer schwarz-gelben Koalition als zur real existierenden Ampel. Er sah künftige Regierungen auf hoher See vor vielen gefährlichen Eisbergen. Was anderes sollte das heißen als: Wir sind auf der Titanic unterwegs, wenn wir nicht schnell und gründlich korrigieren. In seiner Traumregierung ist das sicher möglich. Doch schon am Morgen erlebte der Bundestag, wie die wirkliche ist. Das Heizungsgesetz, zum Markenzeichen einer Regierung ohne Ruder geworden, soll ohne neue Anhörung, ohne Beratung beschlossen werden. Wenn Wunsch und Wirklichkeit wieder übereinstimmen sollen, ist klar, was Lindner tun müsste. Aber noch spielt er die erste Geige in einem Orchester, das dem Dampfer bis zum bitteren Ende die Treue hielt.