MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Scholz/Israel:
"Es ist gut, dass der Kanzler den Freunden in Israel mit seinem Besuch zeigt, wie eng und unzweideutig Deutschland in der Zeit der Not an ihrer Seite steht. Doch was folgt eigentlich aus dem Versprechen der "uneingeschränkten Solidarität"? Viel mehr als politischer und diplomatischer Beistand und ein paar eher symbolische Waffenlieferungen werden es am Ende in Ermangelung militärischer Fähigkeit nicht sein. Diesen Part müssen erneut die USA übernehmen. Viel wäre schon gewonnen, wenn Deutschland den Schutz der bei uns lebenden Juden als deutsche Staatsräson begreift und danach handelt. Dies ist nicht die Zeit, Israel in dessen Überlebenskampf zu belehren. Die deutsche Politik muss darauf vertrauen, dass Israel so handelt, wie es von einer gefestigten Demokratie erwartet werden kann. Und dass es eigene Fehler korrigiert und neue Wege zum Frieden beschreitet, wenn die Schlacht gegen die Mörderbanden der Hamas gewonnen ist.