STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu Friedrich Merz/Junge Union:
"Seine Rede ist eine bemerkenswerte rhetorische Abrüstungspolitik des Vorsitzenden, der sonst keiner Zuspitzung aus dem Weg geht. Was steckt dahinter? Es gibt drei mögliche Gründe: Die Union ist erschreckt von der Aussicht, dass die Nationalpopulisten bei den Europawahlen im Mai zur stärksten Kraft aufsteigen könnte. Deswegen will man unter allen Umständen eine Migrationsreform realisieren. Das geht nur mit der Ampel. Zweitens gibt es gerade eine gespenstische Debatte um ein Ende der Ampelregierung und ein mögliches befristetes Eintreten der Union in eine Scholz-Regierung. Da wäre scharfe Konfrontation von Nachteil. Und schließlich fordert die äußerst angespannte Weltlage von der Politik größte Ernsthaftigkeit und eine Gemeinsamkeit. Es ist nicht schlecht, wenn sich das auch in der Rhetorik des CDU-Chefs niederschlägt.