KONSTANZ (dpa-AFX) - "Südkurier" zu Atom-Debatte:
"Donald Trump hat mit seiner Äußerung zum Atomwaffen-Schutzschirm der USA einen Stein ins Wasser geworfen, der hohe Wellen schlägt. Das bringt eine Emotion in das Thema, die ihm nicht guttut. Denn Trumps Sachverstand - wenn von diesem überhaupt die Rede sein kann - endet an den Küsten der USA. Was jenseits liegt, ist komplex. Dazu gehört, dass auch französische und britische Atomwaffen Europa schützen. Eine "Euro-Bombe" ist nicht nötig - und eigene Nuklearwaffen für die Bundeswehr erst recht nicht. Was die SPD-Wahlkämpferin Katarina Barley in ihrer Replik auf Trump angestoßen hat, ist daher eher eine Phantom- als eine Atom-Debatte. Es kann indes kein Fehler sein, mit dem kooperationsbereiten Frankreich über eine atomare Zusammenarbeit nachzudenken. Es wäre - jenseits militärtechnischer Details - ein wertvolles politisches Zeichen auch gegen deutsche Trittbrettfahrerei in puncto atomarem Schutzschirm. Und sicher würde es auch in Moskau verstanden.