(Neu: Aktienmarktreaktion, Kursupdate Devisenmarkt.)
WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ben Bernanke hat an den Finanzmärkten für Jubelstürme gesorgt. Der US-Notenbanchef hatte in einer Rede die Furcht vieler Anleger vor einem Ende des des ultrabilligen Geldes gedämpft: 'Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht', sagte er am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Cambridge (US-Staat Massachusetts). An den Finanzmärkten schlugen die Worte massiv ein: Der US-Dollar erlitt einen enormen Schwächeanfall, an den Aktienmärkten schossen die Kurse in die Höhe. Doch Analysten warnen: Die Aussagen würden nichts daran ändern, dass die Fed ihre Anleihekäufe im Laufe des Jahres einschränken dürfte.
Die hohe Arbeitslosigkeit und die niedrige Inflation bedeuteten für die Fed, ihre konjunkturstützenden Maßnahmen fortsetzen zu müssen, sagte Bernanke. Das Protokoll der letzten Sitzung der Notenbank hatte zuvor bereits gezeigt, dass viele Währungshüter erst weitere Fortschritte am Arbeitsmarkt sehen wollen, bevor die massive Liquiditätsunterstützung für die Wirtschaft gedrosselt wird. Die Frage, wann die Anleihekäufen im Volumen von 85 Milliarden Dollar pro Monat gedrosselt werden sollen, versetzt die Finanzmärkte seit Monaten in Aufruhr.
AUSSICHT AUF WEITERES BILLIGGELD SORGT FÜR KURSFEUERWERK
Die Aussicht auf weiteres Billiggeld ließ die Risikofreude der Finanzanleger am Donnerstag kräftig steigen. An den Börsen habe Bernanke ein regelrechtes Kursfeuerwerk gezündet, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Die asiatischen Märkte reagierten mit einer Erleichterungsrally. Den chinesischen CSI 300 hievte sie um mehr als vier Prozent nach oben, in Taiwan und Korea zogen die Kurse zwischen mehr als zwei und knapp drei Prozent an.
In Europa fielen die Reaktionen ebenfalls deutlich positiv aus, allerdings waren die Kursgewinne im Vergleich etwas moderater. Der deutsche Leitindex Dax stand zuletzt 1,22 Prozent höher und für den EuroStoxx 50 ging es im frühen Handel in ähnlichem Umfang aufwärts. Für die US-Börsen zeichnete sich zuletzt ebenfalls eine deutlich positive Eröffnung am Nachmittag ab.
ANALYSTEN WARNEN VOR ÜBERTRIEBENER REAKTION
Während die Aktienmärkte jubeln, sind die Signale auf eine anhaltende Geldflut der Fed für den Dollar eine schwere Belastung: Während Bernanke sprach, fiel die US-Währung wie ein Stein. Im Gegenzug schoss der Euro in die Höhe und stieg in der Nacht bis über die Marke von 1,32 Dollar. 24 Stunden vorher hatte er noch vier Cent tiefer gestanden. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung allerdings wieder deutlich zurück und lag zuletzt nur noch bei 1,3037 Dollar.
Die meisten Analysten hielten die Marktreaktionen ohnehin für übertrieben. 'Am großen Bild hat sich nichts geändert', sagt Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz. Damit die Fed ihre Anleihekäufe nicht bald zu drosseln beginne, müsse die US-Wirtschaft wieder massiv an Schwung verlieren, für eine Ausweitung der Käufe sogar spürbar einbrechen. Dafür aber gebe es derzeit keinerlei Hinweise. 'Ich jedenfalls habe meine Zweifel, ob die enorme Dollarschwäche letztlich nachhaltig sein wird.'/hbr/rum/mcm/fbr
WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ben Bernanke hat an den Finanzmärkten für Jubelstürme gesorgt. Der US-Notenbanchef hatte in einer Rede die Furcht vieler Anleger vor einem Ende des des ultrabilligen Geldes gedämpft: 'Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht', sagte er am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Cambridge (US-Staat Massachusetts). An den Finanzmärkten schlugen die Worte massiv ein: Der US-Dollar erlitt einen enormen Schwächeanfall, an den Aktienmärkten schossen die Kurse in die Höhe. Doch Analysten warnen: Die Aussagen würden nichts daran ändern, dass die Fed ihre Anleihekäufe im Laufe des Jahres einschränken dürfte.
Die hohe Arbeitslosigkeit und die niedrige Inflation bedeuteten für die Fed, ihre konjunkturstützenden Maßnahmen fortsetzen zu müssen, sagte Bernanke. Das Protokoll der letzten Sitzung der Notenbank hatte zuvor bereits gezeigt, dass viele Währungshüter erst weitere Fortschritte am Arbeitsmarkt sehen wollen, bevor die massive Liquiditätsunterstützung für die Wirtschaft gedrosselt wird. Die Frage, wann die Anleihekäufen im Volumen von 85 Milliarden Dollar pro Monat gedrosselt werden sollen, versetzt die Finanzmärkte seit Monaten in Aufruhr.
AUSSICHT AUF WEITERES BILLIGGELD SORGT FÜR KURSFEUERWERK
Die Aussicht auf weiteres Billiggeld ließ die Risikofreude der Finanzanleger am Donnerstag kräftig steigen. An den Börsen habe Bernanke ein regelrechtes Kursfeuerwerk gezündet, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Die asiatischen Märkte reagierten mit einer Erleichterungsrally. Den chinesischen CSI 300 hievte sie um mehr als vier Prozent nach oben, in Taiwan und Korea zogen die Kurse zwischen mehr als zwei und knapp drei Prozent an.
In Europa fielen die Reaktionen ebenfalls deutlich positiv aus, allerdings waren die Kursgewinne im Vergleich etwas moderater. Der deutsche Leitindex Dax
ANALYSTEN WARNEN VOR ÜBERTRIEBENER REAKTION
Während die Aktienmärkte jubeln, sind die Signale auf eine anhaltende Geldflut der Fed für den Dollar eine schwere Belastung: Während Bernanke sprach, fiel die US-Währung wie ein Stein. Im Gegenzug schoss der Euro in die Höhe und stieg in der Nacht bis über die Marke von 1,32 Dollar. 24 Stunden vorher hatte er noch vier Cent tiefer gestanden. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung allerdings wieder deutlich zurück und lag zuletzt nur noch bei 1,3037 Dollar.
Die meisten Analysten hielten die Marktreaktionen ohnehin für übertrieben. 'Am großen Bild hat sich nichts geändert', sagt Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz. Damit die Fed ihre Anleihekäufe nicht bald zu drosseln beginne, müsse die US-Wirtschaft wieder massiv an Schwung verlieren, für eine Ausweitung der Käufe sogar spürbar einbrechen. Dafür aber gebe es derzeit keinerlei Hinweise. 'Ich jedenfalls habe meine Zweifel, ob die enorme Dollarschwäche letztlich nachhaltig sein wird.'/hbr/rum/mcm/fbr