HAMBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Baumarktkette Praktiker steht vor dem Aus. Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung seien gescheitert, teilte Praktiker am Mittwochabend in Hamburg mit. Einzelne Gläubigergruppen hätten nicht zugestimmt. Damit ist die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Die drohende Insolvenz schickte die Aktien am Donnerstag weiter massiv in den Keller.
Nachdem die Praktiker-Papiere bereits am Mittwoch um knapp 20 Prozent abgestürzt waren, brachen sie am Morgen um rund 70 Prozent ein. Für Börsianer sind die Sorgen vor der Zahlungsunfähigkeit zwar nicht neu, nun werde das Ende aber wohl Realität, hieß es.
In Kürze soll nun für die Praktiker AG und mehrere operative Teilgesellschaften beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragt werden. Das geht aus einem Schreiben des Praktiker-Vorstands an die Mitarbeiter hervor, das der dpa vorlag.
MAX BAHR UND AUSLANDSGESCHÄFT VERSCHONT
Die ertragsstärkere Tochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft sind von der Insolvenz nicht betroffen, wie es in dem Schreiben heißt. An der Börse gibt es allerdings Stimmen, die auch die Zukunft von Max Bahr für unsicher halten.
Praktiker hat knapp 18.000 Vollzeitstellen, beschäftigt werden nach Unternehmensangaben insgesamt rund 20.000 Mitarbeiter. Der Konzern betreibt nach Firmenangaben fast 430 Bau- und Heimwerkermärkte in neun Ländern, davon mehr als 300 in Deutschland.
Praktiker schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Baumarkt-Konzern war unter anderem durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können.
LANGER WINTER HAT NEUANFANG DURCHKREUZT
Eigentlich wollte der erst im Herbst 2012 eingesetzte Vorstandschef Armin Burger das Geschäft in diesem Jahr auf ein solides Fundament stellen. Doch Praktiker musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang hinnehmen, die Verluste wuchsen an. Ursache für die schwachen Zahlen waren vor allem der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison.
Durch die Geschäftsentwicklung seien die 'positiven Effekte' der Neupositionierung überlagert worden, heißt es im Schreiben des Praktiker-Vorstands. 'Der Konzern geriet dadurch in eine angespannte Liquiditätssituation'. Es sei nicht gelungen, eine tragfähige Anschlussfinanzierung zu finden.
Unter der Holding Praktiker AG sind einzelne Firmen wie Praktiker Deutschland, eine Servicefirma aber auch die Ertragsperle Max Bahr zusammengeführt. Bei der Praktiker-Sanierung sollte eigentlich Max Bahr zur tragenden Säule des Unternehmens werden. So sollten etliche Praktiker-Filialen auf diese Marke umgestellt werden. Praktiker sollte als Discount-Schiene mit verkleinertem Angebot dienen./akp/DP/kja/fbr
Nachdem die Praktiker-Papiere bereits am Mittwoch um knapp 20 Prozent abgestürzt waren, brachen sie am Morgen um rund 70 Prozent ein. Für Börsianer sind die Sorgen vor der Zahlungsunfähigkeit zwar nicht neu, nun werde das Ende aber wohl Realität, hieß es.
In Kürze soll nun für die Praktiker AG und mehrere operative Teilgesellschaften beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragt werden. Das geht aus einem Schreiben des Praktiker-Vorstands an die Mitarbeiter hervor, das der dpa vorlag.
MAX BAHR UND AUSLANDSGESCHÄFT VERSCHONT
Die ertragsstärkere Tochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft sind von der Insolvenz nicht betroffen, wie es in dem Schreiben heißt. An der Börse gibt es allerdings Stimmen, die auch die Zukunft von Max Bahr für unsicher halten.
Praktiker hat knapp 18.000 Vollzeitstellen, beschäftigt werden nach Unternehmensangaben insgesamt rund 20.000 Mitarbeiter. Der Konzern betreibt nach Firmenangaben fast 430 Bau- und Heimwerkermärkte in neun Ländern, davon mehr als 300 in Deutschland.
Praktiker schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Baumarkt-Konzern war unter anderem durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können.
LANGER WINTER HAT NEUANFANG DURCHKREUZT
Eigentlich wollte der erst im Herbst 2012 eingesetzte Vorstandschef Armin Burger das Geschäft in diesem Jahr auf ein solides Fundament stellen. Doch Praktiker musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang hinnehmen, die Verluste wuchsen an. Ursache für die schwachen Zahlen waren vor allem der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison.
Durch die Geschäftsentwicklung seien die 'positiven Effekte' der Neupositionierung überlagert worden, heißt es im Schreiben des Praktiker-Vorstands. 'Der Konzern geriet dadurch in eine angespannte Liquiditätssituation'. Es sei nicht gelungen, eine tragfähige Anschlussfinanzierung zu finden.
Unter der Holding Praktiker AG sind einzelne Firmen wie Praktiker Deutschland, eine Servicefirma aber auch die Ertragsperle Max Bahr zusammengeführt. Bei der Praktiker-Sanierung sollte eigentlich Max Bahr zur tragenden Säule des Unternehmens werden. So sollten etliche Praktiker-Filialen auf diese Marke umgestellt werden. Praktiker sollte als Discount-Schiene mit verkleinertem Angebot dienen./akp/DP/kja/fbr