LEUVEN (dpa-AFX) - Die weltgrößte Bierbrauerei AB Inbev (ETR:ABI) hat im ersten Quartal von kräftigen Preiserhöhungen profitiert. Brauereien von Heineken (AS:HEIN) bis Carlsberg (CSE:CARLa) haben an der Preisschraube gedreht, um höhere Kosten für Aluminium, Energie und Getreide auszugleichen. AB InBev (NYSE:BUD) hob die Preise im Quartal um 12 Prozent an. Nach Einschätzung von Analysten ist es die stärkste Preisentwicklung seit mindestens einem Jahrzehnt. Den Absatz konnte die Bierbrauerei indes nur leicht steigern. Die Aktie verlor im frühen Nachmittagshandel 0,3 Prozent.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich aus eigener Kraft um gut 13 Prozent auf 14,2 Milliarden US-Dollar (12,9 Mrd Euro), wie der Hersteller von Marken wie Beck's, Budweiser und Stella Artois am Donnerstag im belgischen Leuven mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog organisch um knapp 14 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar an. Damit schnitt der Konzern deutlich besser ab als von Experten erwartet.
Im April erlitt Bud Light in den USA einen Rückschlag wegen einer Werbekampagne mit der Transgender-Influencerin Dylan Mulvaney. Wegen der Kooperation ist die Marke und der dahinter stehende Konzern Anheuser-Busch Inbev mit heftiger Kritik und Boykottaufrufen aus den Reihen der politischen Rechten konfrontiert. Dies könnte sich negativ auf den Umsatz im zweiten Quartal auswirken. Bud Light macht laut Analyst Edward Mundy vom Investmenthaus Jefferies etwa ein Drittel des Absatzes in den USA aus.
Für das laufende Jahr peilt AB Inbev beim operativen Gewinn weiter ein organisches Plus von vier bis acht Prozent an. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Zuwachs von 7,5 Prozent.