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ROUNDUP: Deutschland und Kanada bauen Wasserstoff-Partnerschaft aus

Veröffentlicht am 18.03.2024, 18:19
© Reuters.
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HAMBURG (dpa-AFX) - Mit Finanzierungsvereinbarungen sowie Unternehmens- und Hafenkooperationen haben Deutschland und Kanada ihre Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff ausgebaut. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson unterzeichneten am Montag am Rande einer Wasserstoff-Konferenz in Hamburg eine Absichtserklärung für ein gemeinsames "Finanzierungsfenster" im Rahmen des deutschen H2-Global-Projekts.

Sämtliche Vereinbarungen sind Teil der deutsch-kanadischen Energie- und Wasserstoffpartnerschaft, die die Regierungen beider Länder im August 2022 geschlossen hatten. Die Konferenz in der Handelskammer Hamburg war die erste dieser Art, um Produzenten und Abnehmer grünen Wasserstoffs zusammenbringen und Strukturfragen zu klären. Mit erneuerbarer Energie produzierter Wasserstoff gilt als Schlüssel auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft.

H2 Global ist ein Doppel-Auktionsmodell, mit dem die Differenz zwischen dem wegen hoher Investitionskosten hohen Weltmarktpreis für grünen Wasserstoff und dem niedrigeren Preis, zu dem er gekauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, von staatlicher Seite ausgeglichen werden soll. Produzenten erhalten so langfristige Bezugsverträge, Abnehmer einen marktfähigen Preis. Mit dem Modell soll auf beiden Seiten Planungssicherheit für weitere Investitionen geschaffen werden.

Für das geplante H2-Global Finanzierungsfenster sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums insgesamt 400 Millionen Euro vorgesehen, die beide Länder zu gleichen Teilen tragen wollen.

Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine und weiterer globaler Herausforderungen betonten Habeck und Wilkinson die Bedeutung der Energiesicherheit bei der Transformation der Wirtschaft. Industrie und Unternehmen seien auf dem Weg zur Klimaneutralität auf eine verlässliche Versorgung angewiesen. "Wir leben in einer Welt, in der die liberalen Demokratien zusammenstehen müssen", sagte Habeck. Kanada sei mit seinen natürlichen Ressourcen für die Produktion grünen Wasserstoffs aus Windkraft ein verlässlicher Partner, "ein wirklicher Freund in einer unfreundlichen Welt".

Am Rande der Konferenz besuchten Habeck und Wilkinson den Hamburger Kupferhersteller Aurubis (ETR:NAFG) , der seine Produktion von Kupfer-Anoden künftig von Erdgas auf Wasserstoff umstellen möchte. Zudem vereinbarten im Beisein der Regierungsvertreter das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft und das US-Unternehmen Pattern Energy, eine mögliche Lieferung von grünem Ammoniak aus Kanada zu prüfen.

Eine weitere Kooperationsvereinbarung wurde zwischen dem Hamburger Hafen (ETR:HHFGn) und dem Hafen von Argentia in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador geschlossen. Die von den Hafenchefs Jens Meier von der Hamburg Port Authority und seinem kanadischen Pendant Scott Penny unterzeichnete Absichtserklärung sieht die Schaffung von Strukturen für den Seetransport von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland vor.

In Argentia sollen dafür ein mit Windstrom betriebener 300-Megawatt-Elektrolyseur und Anlagen zur Verschiffung des Wasserstoffs entstehen. Der Hamburger Hafen soll nach Plänen des Senats zum deutschen Wasserstoff-Hub ausgebaut werden, über den der klimaneutrale Energieträger importiert, weiterverteilt und mit einem eigenen Großelektrolyseur auch vor Ort produziert werden soll.

"Hamburg ist bereit, eine Schlüsselrolle in der kanadisch-deutschen Energiepartnerschaft und der Wasserstoffallianz zu übernehmen", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) der die Regierungs- und Wirtschaftsdelegationen bei einem Senatsempfang im Rathaus begrüßte.

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