🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Frankreich verpflichtet streikendes Raffinerie-Personal zur Arbeit

Veröffentlicht am 12.10.2022, 16:56
Aktualisiert 12.10.2022, 17:00
© Reuters.
TTEF
-

PARIS (dpa-AFX) - Nach wachsenden Engpässen an Frankreichs Tankstellen greift die Regierung von Präsident Emmanuel Macron bei den Streiks in den Raffinerien hart durch, um eine Blockade des Landes abzuwenden. Premierministerin Élisabeth Borne habe angeordnet, dass das notwendige Personal der Raffinerie von Port-Jérôme in der Normandie am Mittwoch zur Arbeit verpflichtet wird, sagte Regierungssprecher Olivier Véran in Paris. Möglicherweise würden für eine zweite Raffinerie in Dunkerque noch am Mittwoch ebenfalls Zwangsmaßnahmen ergriffen.

An etwa einem Drittel der französischen Tankstellen gibt es nach rund zwei Streikwochen inzwischen Engpässe, Autofahrer stehen Schlange, rangeln sich oder kurven auf der Suche nach Kraftstoff teils Stunden durch die Städte. Handwerker können mangels Kraftstoff so manchen Lieferwagen nicht mehr nutzen und die häusliche Krankenpflege muss Termine absagen. Und inzwischen gibt es Sorge, dass auch der Busverkehr und Landwirte behindert werden. Zur Empörung von Autofahrern erhöhten manche Tankstellen außerdem die Preise kräftig.

Sechs der sieben Raffinerien des Landes sind von den Streiks betroffen, die Gewerkschaft CGT will eine zehnprozentige Lohnerhöhung bei den Raffinerien des Energiekonzerns Total (EPA:TTEF) durchsetzen. Am Mittwoch sollte es Gespräche von Total mit allen Gewerkschaften geben.

"Die Auswirkungen des Arbeitskonflikts sind für zu viele Franzosen unerträglich geworden", sagte der Regierungssprecher. Menschen könnten nicht mehr zur Arbeit fahren, Einkäufe erledigen oder ihre Kinder zur Schule bringen. Die Dienstverpflichtung von Beschäftigten solle das Befüllen der Tankwagen in den Raffinerien ermöglichen. Wenn die Belieferung der Tankstellen wieder in Gang komme, könne sich die Lage binnen weniger Tage normalisieren. Die Mehrheit der beteiligten Gewerkschaften lehne den Streik ab, auch daher greife der Staat ein.

Die Opposition versuchte unterdessen bereits, die angespannte Lage für eine Schwächung von Macron zu nutzen, der innenpolitisch nach dem Verlust der absoluten Mehrheit gerade in schwieriges Fahrwasser gerät. "Ich hoffe, dass das der zündende Funke sein wird, der einen Generalstreik auslösen wird", sagte die Grünen-Abgeordnete Sandrine Rousseau am Mittwoch dem Sender France Info. Für kommenden Sonntag wird für einen gegen Macrons Regierung gerichteten "Marsch gegen das teure Leben und das Nichtstun in der Klimakrise" mobilisiert, zu dem Linkspartei, Sozialisten und Grüne aufgerufen haben.

Wie die Zeitung "Le Figaro" am Mittwoch schrieb, berge der Raffinerie-Streik das vom Élysée-Palast befürchtete Potenzial, sich zu einer ähnlichen Unruhewelle wie die Gelbwesten-Proteste 2018/2019 zu entwickeln. Damals war die Erhöhung von Steuern auf Kraftstoff der Auslöser für umfangreiche Sozialproteste.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.