💥 ProPicks KI trifft ins Schwarze: 4 Mid Caps mit +23%. Oktober-Update sichern!Direkt starten

ROUNDUP: Sabotage steckt hinter Nord-Stream-Lecks - Sprengstoffreste gefunden

Veröffentlicht am 18.11.2022, 12:06
© Reuters
NG
-

STOCKHOLM (dpa-AFX) - Die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 lassen sich auf schwere Sabotage zurückführen. Zu diesem Schluss ist die schwedische Staatsanwaltschaft nach Ermittlungen an den Explosionsorten in der Ostsee gekommen, bei denen auch Sprengstoffspuren entdeckt wurden. Damit bestätigte die Behörde am Freitag den länger im Raum stehenden Verdacht, dass es sich bei den Detonationen um vorsätzlich herbeigeführte Sprengungen handelte.

"Nun durchgeführte Analysen zeigen Reste von Sprengstoff an mehreren der angetroffenen Fremdkörper", teilte der mit den Voruntersuchungen betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist mit. Die fortgeschrittenen Analysenarbeiten würden fortgesetzt, um sicherere Rückschlüsse ziehen zu können. Ähnlich äußerte sich der an den Ermittlungen beteiligte schwedische Nachrichtendienst Säpo. Er machte in einer Erklärung noch einmal deutlich: "Das, was in der Ostsee passiert ist, ist sehr schwerwiegend."

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Sie lagen in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Bereits kurz nach Entdeckung der Lecks war vermutet worden, dass Sabotage dahintersteckt. Russland bestreitet, dafür verantwortlich zu sein.

Der Kreml fühlt sich durch die schwedischen Untersuchungsergebnisse bestätigt. "Dass nun Angaben über einen Sabotage- oder Terrorakt eintrudeln, bestätigt nur ein weiteres Mal die Informationen, die die russische Seite hatte und hat", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Es sei nun aber wichtig, herauszufinden, wer hinter der Sprengung stehe, fügte er hinzu. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit angedeutet, dass die USA oder Großbritannien für die Tat verantwortlich seien.

Aus den Nord-Stream-Lecks war tagelang Erdgas - vor allem Methan - entwichen und an die Wasseroberfläche gelangt. Chinesische Wissenschaftler veröffentlichten vor einer Woche einen Beitrag im Fachmagazin "Advances in Atmospheric Sciences", in dem sie berechneten, dass bei dem Vorfall bis zu 0,22 Millionen Tonnen Methangas entwichen seien. Das lag unter vorherigen Schätzungen. Größere Auswirkungen auf das Weltklima sahen die Forscher nicht.

Um was für einen Sprengstoff es sich handelte, ließ Ljungqvist am Freitag offen. Er verwies darauf, dass die Ermittlungen sehr komplex und umfassend seien. Die weiteren Untersuchungen müssten zeigen, ob man jemanden unter Tatverdacht stellen könne. Die Zusammenarbeit mit den Behörden in Schweden und in anderen Ländern funktioniere "ausgezeichnet". Es sei wichtig, dass man in Ruhe arbeiten könne.

An der Sachlage ändere sich nichts, sagte der Sprecher der Nord Stream 2 AG, Ulrich Lissek. "Die Pipeline ist kaputt." Bisher sei man nicht in der Lage gewesen, Schäden zu begutachten. Es fehlten Zusagen von den Behörden. Nord Stream 1 und 2 haben jeweils zwei Röhren. Nach bisherigen Informationen sind bei Nord Stream 1 beide Röhren und bei Nord Stream 2 eine Röhre beschädigt.

Nach Angaben der Betreibergesellschaft von Nord Stream 1 ist eine Röhre des Doppelstrangs in der schwedischen Wirtschaftszone auf einer Länge von rund 250 Metern zerstört worden. Nach vorläufigen Untersuchungsergebnissen gebe es am Meeresboden zwei jeweils drei bis fünf Meter tiefe Krater, hatte die Nord Stream AG Anfang des Monats mitgeteilt. Sie liegen demnach etwa 248 Meter voneinander entfernt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.