💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Sparkassen erwarten nach Gewinnsprung 2024 wieder niedrigeres

Veröffentlicht am 12.03.2024, 13:18
Aktualisiert 12.03.2024, 13:30
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr rüsten sich Deutschlands Sparkassen für wieder schwierigere Zeiten. Im laufenden Jahr werde der Gewinn "jedenfalls geringer sein" als im außergewöhnlichen Jahr 2023, sagte der seit Anfang 2024 amtierende Präsident des Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Ulrich Reuter, am Dienstag in Frankfurt.

Im vergangenen Jahr profitierten die öffentlich-rechtlichen Institute von den positiven Folgen der Zinswende. Vor Steuern verdienten die 353 Institute mit 6,8 Milliarden Euro fast 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand vorläufigen Zahlen zufolge ein um gut die Hälfte auf 2,1 Milliarden Euro gestiegener Überschuss.

"Jetzt, nachdem auch die abrupte und heftige Zinswende verdaut ist, knüpfen wir wieder an frühere Erfolge an", bilanzierte Reuter. Unter anderem ein um 7,4 Milliarden Euro auf 28,4 Milliarden Euro gestiegener Zinsüberschuss trieb den Gewinn. "Ein Grund zur Euphorie ist das Ergebnis allerdings auch nicht", betonte Reuter. Zum einen sei der Zinsüberschuss in Relation zur Bilanzsumme im vergangenen Jahr noch um einiges von den Ergebnissen von vor zehn Jahren entfernt. "Zum anderen haben wir 2023 wohl den Gipfel gesehen. Schon im laufenden Jahr rechnen wir wieder mit einem Rückgang des Zinsergebnisses."

Zudem stellen sich die öffentlich-rechtlichen Institute auf mehr Rückschläge ein. Die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle wurde von 500 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro fast verfünffacht. Auch im laufenden Jahr rechnet der Verband mit einem erhöhten Vorsorgebedarf. "Zwar zeigen sich Unternehmenskunden der Sparkassen in aller Regel gut kapitalisiert und sehr widerstandsfähig, allerdings werden in den Einzelwertberichtigungen Probleme in Handel und Bauindustrie sichtbar", erläuterte Reuter. Mit einer größeren Insolvenzwelle bei Firmenkunden rechne der Verband jedoch nicht. Ihre allgemeine Vorsorgereserve erhöhten die Sparkassen um die Rekordsumme von 10,2 Milliarden Euro.

Die gewaltigen Abschreibungen auf Eigenanlagen konnten die Institute im vergangenen Jahr teilweise aufholen. Im Geschäftsjahr 2022 hatte die rasante Zinswende den aktuellen Wert von festverzinslichen Wertpapieren wie Staatsanleihen, von denen die Sparkassen besonders viele im Depot haben, in den Keller gedrückt. Die damals 361 Sparkassen in Deutschland mussten zusammen fast acht Milliarden Euro abschreiben.

Zum Jahresende 2023 standen bei Wertpapieren nun Zugewinne von 2,1 Milliarden Euro in der Bilanz. "Der Trend der Wertaufholung wird sich in den nächsten Jahren sicher fortsetzen", bekräftigte Reuter. Der DSGV-Vorstand hatte bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass die Institute die Wertpapiere in der Regel bis zur Endfälligkeit halten und erwartet wird, dass die Wertverluste wieder wettgemacht werden.

Kritik an vergleichsweise niedrigen Zinsen von Sparkassen für Tages- und Festgeld wies Reuter zurück: "Wir meinen, dass die Sparkassen nicht mit Zinsen knausern. Ich bin davon überzeugt, dass auch im letzten Jahr jeder Kunde, der ein festverzinsliches Papier haben wollte, mit einem gut verzinsten Produkt seine Sparkasse verlassen hat.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.