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ROUNDUP: Sparkassen loten Provinzial-Fusion aus - Allianz wäre außen vor

Veröffentlicht am 10.12.2012, 16:45
Aktualisiert 10.12.2012, 16:48
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bei der Provinzial Nordwest ist der milliardenschwere Übernahmevorstoß aus dem Lager der privaten Versicherungen vorerst am Widerstand von Mitarbeitern und Politikern gescheitert. Bis Ende März 2013 soll zunächst eine Fusion der Provinzial Nordwest mit der Provinzial Rheinland ausgelotet werden, teilte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am Montag nach einem Treffen mit Vertretern der NRW-Sparkassenverbände und der kommunalen Landschaftsverbände NRW mit.

Die Gespräche mit anderen Interessenten werden bis dahin auf Eis gelegt. Laut Medienberichten soll die Allianz nach der Provinzial Nordwest greifen. Sie hatte ein Interesse bislang zwar nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert.

In der Vergangenheit hatten die Provinzial-Versicherungen in Münster und Düsseldorf bereits Fusionsanläufe unternommen. 2004 kam es aber zum Bündnis der Provinzial-Versicherungen Münster und Kiel. Ein Verbund Münster-Düsseldorf scheiterte an mehreren Punkten wie dem Hauptsitz, dem Vorstandsvorsitz und der Bewertung der Unternehmen. Die Provinzial Rheinland wollte selbstständig bleiben und selbst nach Übernahmemöglichkeiten Ausschau halten.

Die Provinzial Rheinland erzielte 2011 Beitragseinnahmen von gut 2,4 Milliarden Euro und rund 90 Millionen Euro Gewinn. Die Provinzial Nordwest wies bei über 3 Milliarden Euro Beitragseinnahmen 116 Millionen Euro Gewinn aus. An der Provinzial Rheinland ist unter anderem auch der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz beteiligt.

Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat befürchten, dass ein Großteil von insgesamt 6000 Arbeitsplätzen in Westfalen und Norddeutschland wegfallen, sollte Allianz die Provinzial übernehmen. Davon sind 3000 Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg- Vorpommern.

Laut Medienberichten hatte die Allianz ihr Kaufangebot auf deutlich mehr als 2,25 Milliarden Euro erhöht, nachdem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe sich gegen die Übernahme gewehrt hatte. Er ist mit 40 Prozent an der Provinzial Nordwest beteiligt. Einen gleich hohen Anteil halten die Sparkassen Westfalen-Lippe. An der Provinzial Nordwest sind auch die Sparkassen Schleswig-Holsteins (18 Prozent) und die ostdeutschen Sparkassen (2 Prozent) beteiligt./vd/DP/zb

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