BÖBLINGEN (dpa-AFX) - Ohne Annäherung ist die dritte Tarifverhandlung für die 800.000 Metallbeschäftigten im Südwesten am Donnerstag zu Ende gegangen. Nach mehr als zweistündigen Gesprächen in Böblingen vertagten sich IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall auf den 8. Mai. Die Arbeitgeber hatten das bereits in Nordrhein-Westfalen vorgelegte Angebot auch im Südwesten präsentiert. Südwestmetallchef Rainer Dulger nannte die Offerte von drei Prozent mehr Lohn für 14 Monate 'außerordentlich attraktiv', sie garantiere eine faire Beteiligung der Beschäftigten an den Erträgen der Unternehmen. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn.
Als 'Provokation' wertete dagegen IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann die vorgeschlagene Entgelterhöhung von 2, 57 Prozent auf das Jahr gerechnet und das fehlende Entgegenkommen bei den qualitativen Forderungen seiner Gewerkschaft. Die Lohnzahl sichere gerade mal die Reallöhne und bedeute eine 'Umverteilung zulasten der Arbeitnehmereinkommen'. Auch die Gegenforderung der Arbeitgeber nach einer Ausweitung von Arbeitszeit und befristeten Jobs sei ärgerlich. 'Das wirft uns zurück', resümierte er.
Dulger verwies darauf, dass die Unternehmen neben der angebotenen Lohnerhöhung auch die bevorstehende Besserstellung von Zeitarbeitern mit weiteren zwei Prozent Kostensteigerung verkraften müssten. 'Das geht für uns an die Grenzen der Belastbarkeit, vor allem bei den mittelständischen Betrieben', sagte der Unternehmer aus Heidelberg.
Hofmann betonte, ohne ein Ergebnis vor Pfingsten werde die IG Metall als 'ultima ratio' einen unbefristeten Arbeitskampf in der Branche mit bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten ernsthaft in Betracht ziehen. Am 28. April läuft die Friedenspflicht ab. Hofmann machte die Arbeitgeber dafür verantwortlich, wenn nach diesem Termin ihre 'Betriebe mit Warnstreiks überzogen werden'. Dies sei umso bedauerlicher angesichts der guten Auftragslage.
Verhakt haben sich die Tarifparteien beim Thema unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Dulger verwahrte sich gegen einen 'Zwang' zur Übernahme und sprach von einem Scheinproblem, weil fast 80 Prozent der Ausgebildeten unbefristet übernommen und der Rest den Betrieb wechseln oder sich weiterbilden würden. Die IG Metall nutze das Thema, um Mitglieder zu werben. Die Frage sei bei den Mitgliedern seines Verbandes 'hochemotional besetzt'. Die Forderung der Gewerkschaft beschneide die unternehmerische Freiheit.
Laut Hofmann müssen sich die Arbeitgeber von solchen 'Positionen des Frühkapitalismus' verabschieden. Dazu gehöre auch, mehr Mitbestimmung der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern zuzulassen. Die Gesamtheit der Gewerkschaftsforderungen müsse in einem Abschluss Niederschlag finden: 'Die IG Metall wird den Verhandlungstisch nicht verlassen, ohne dass in allen drei Punkten Lösungen gefunden werden.'
Der späte Termin in Sindelfingen nach Ablauf der Friedenspflicht - der allerdings noch vor der nächsten Runde im ebenfalls pilotverdächtigen Bezirk Nordrhein-Westfalen am 11. Mai liegt - sei nicht in seinem Sinne, sagte Hofmann. Er fügte hinzu: 'Darauf wurde nicht eingegangen. Offensichtlich will die Südwestmetall das Kräfteringen in die Betriebe verlagern.'/jug/DP/he
Als 'Provokation' wertete dagegen IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann die vorgeschlagene Entgelterhöhung von 2, 57 Prozent auf das Jahr gerechnet und das fehlende Entgegenkommen bei den qualitativen Forderungen seiner Gewerkschaft. Die Lohnzahl sichere gerade mal die Reallöhne und bedeute eine 'Umverteilung zulasten der Arbeitnehmereinkommen'. Auch die Gegenforderung der Arbeitgeber nach einer Ausweitung von Arbeitszeit und befristeten Jobs sei ärgerlich. 'Das wirft uns zurück', resümierte er.
Dulger verwies darauf, dass die Unternehmen neben der angebotenen Lohnerhöhung auch die bevorstehende Besserstellung von Zeitarbeitern mit weiteren zwei Prozent Kostensteigerung verkraften müssten. 'Das geht für uns an die Grenzen der Belastbarkeit, vor allem bei den mittelständischen Betrieben', sagte der Unternehmer aus Heidelberg.
Hofmann betonte, ohne ein Ergebnis vor Pfingsten werde die IG Metall als 'ultima ratio' einen unbefristeten Arbeitskampf in der Branche mit bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten ernsthaft in Betracht ziehen. Am 28. April läuft die Friedenspflicht ab. Hofmann machte die Arbeitgeber dafür verantwortlich, wenn nach diesem Termin ihre 'Betriebe mit Warnstreiks überzogen werden'. Dies sei umso bedauerlicher angesichts der guten Auftragslage.
Verhakt haben sich die Tarifparteien beim Thema unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Dulger verwahrte sich gegen einen 'Zwang' zur Übernahme und sprach von einem Scheinproblem, weil fast 80 Prozent der Ausgebildeten unbefristet übernommen und der Rest den Betrieb wechseln oder sich weiterbilden würden. Die IG Metall nutze das Thema, um Mitglieder zu werben. Die Frage sei bei den Mitgliedern seines Verbandes 'hochemotional besetzt'. Die Forderung der Gewerkschaft beschneide die unternehmerische Freiheit.
Laut Hofmann müssen sich die Arbeitgeber von solchen 'Positionen des Frühkapitalismus' verabschieden. Dazu gehöre auch, mehr Mitbestimmung der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern zuzulassen. Die Gesamtheit der Gewerkschaftsforderungen müsse in einem Abschluss Niederschlag finden: 'Die IG Metall wird den Verhandlungstisch nicht verlassen, ohne dass in allen drei Punkten Lösungen gefunden werden.'
Der späte Termin in Sindelfingen nach Ablauf der Friedenspflicht - der allerdings noch vor der nächsten Runde im ebenfalls pilotverdächtigen Bezirk Nordrhein-Westfalen am 11. Mai liegt - sei nicht in seinem Sinne, sagte Hofmann. Er fügte hinzu: 'Darauf wurde nicht eingegangen. Offensichtlich will die Südwestmetall das Kräfteringen in die Betriebe verlagern.'/jug/DP/he