💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Vereinbarung sichert Zukunftsaussichten von 80 000 Bosch-Mitarbeitern

Veröffentlicht am 04.07.2023, 16:09
Aktualisiert 04.07.2023, 16:15
© Reuters.

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Bosch und Arbeitnehmervertreter haben sich geeinigt, wie sie den Wandel hin zur Elektromobilität in Zukunft gestalten wollen. Einer der Kernpunkte der Vereinbarung ist der Ausschluss betriebsbedingter Entlassungen bis Ende 2027. Davon seien knapp 80 000 Beschäftigte in Deutschland betroffen, teilten Unternehmen, Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaft IG Metall am Dienstag mit. So schaffe man Planbarkeit und Sicherheit für die Beschäftigten des Unternehmensbereichs Mobility, also der Zulieferersparte.

Die Vereinbarung regelt den Angaben zufolge auch den Austausch mit den Arbeitnehmervertretern neu. Bei strategischen Themen solle eine intensivere Beteiligung etabliert werden. Vor Standortentscheidungen sollen künftig die Betriebsräte einbezogen werden und Alternativen einbringen können. Diese Regelung sind in einem Zukunftstarifvertrag festgehalten. Damit sichere man die Zukunftsfähigkeit der deutschen Mobility-Standorte langfristig, hieß es.

Der Gesamtbetriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, zeigte sich mit der Einigung zufrieden: "Wir sind mit einem umfangreichen Verhandlungspaket gestartet und haben in allen Punkten sehr gute gemeinsame Ergebnisse erzielt", wird er in der Mitteilung zitiert. Die Mitarbeiter der Sparte könnten sich zunächst auf einen sicheren Arbeitsplatz freuen. "Noch wichtiger ist: Die Betriebsräte werden nun frühzeitig in strategische und wirtschaftliche Planungen eingebunden, zum Beispiel hinsichtlich der Ansiedelung von Zukunftsprodukten".

Eines dieser Zukunftsprodukte könnte Wasserstoff sein. Nach früheren Angaben von Sell liegt eine Hoffnung der Bosch-Belegschaft auf diesem Thema. In einem nächsten Schritt sollen nun konkrete Zielbilder für die einzelnen Standorte formuliert werden.

Von der Unternehmensseite wurde die Einigung als Meilenstein gelobt. Bosch-Arbeitsdirektor Stefan Grosch sagte: "Wir freuen uns, dass wir bei diesem komplexen Thema ein für alle Seiten tragfähiges Ergebnis erzielt haben." Der Mobilitätswandel verändere das Geschäft von Bosch stark. "Für uns gilt es, leistungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies schaffen wir nur, wenn alle an einem Strang ziehen und Verantwortung übernehmen", sagte Grosch.

Die Bosch-Beschäftigten in Deutschland bangen bereits länger um ihre Jobs. Der Grund dafür sind zahlreiche Transformationsprozesse. Neben dem Wandel hin zu E-Mobilität werden bei dem Automobilzulieferer auch die Entwicklung von Software und automatisierter Fahrfunktionen immer wichtiger. Viele Bosch-Arbeitsplätze hängen aber noch vom klassischen Geschäft mit dem Verbrennungsmotor ab.

Außerdem zeichnet sich in der Branche ein Trend ab, die Produktion für Elektromobilität in Osteuropa anzusiedeln. Wegen eines geplanten Bosch-Werks in Tschechien hatte Gesamtbetriebsratschef Sell gemeinsam mit anderen Arbeitnehmervertretern im Februar gut 17 000 Mitarbeiter an neun deutschen Standorten zu einer Sonderbetriebsversammlung zusammengetrommelt. In einem für Bosch ungewöhnlichen Schritt war er anschließend vor die Presse getreten und hatte Gespräche gefordert.

Die Zulieferersparte ist der größte Unternehmensbereich von Bosch. Auf sie entfielen fast 60 Prozent der 88,2 Milliarden Euro, die das Unternehmen im vergangenen Jahr an Umsatz erlöste. Weltweit arbeiten mehr als die Hälfte der rund 420 000 Mitarbeiter in dem Bereich.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.