LONDON (dpa-AFX) - Der britische Telekommunikationsanbieter Vodafone (LON:VOD) will sich den Konkurrenten Three UK einverleiben. Das Management führe Gespräche mit dem Three-Eigentümer CK Hutchison über eine Zusammenlegung der Geschäfte, teilte das Unternehmen am Montag mit und bestätigte damit entsprechende Gerüchte, über die der Fernsehsender "Sky News" berichtet hatte. Bei dem Vorhaben solle Vodafone 51 Prozent des kombinierten Unternehmens erhalten. Der Rest solle an CK Hutchison aus Hongkong gehen. Bis wann eine Lösung gefunden werden soll, ließ Vodafone offen - "Sky News" hatte noch eine Frist bis Ende des Jahres erwähnt.
Durch die Fusion beide Unternehmen erhofft sich Vodafone-Chef Nick Read, die notwendige Größe für den kostspieligen Aufbau des 5G-Netzes zu erlangen. Das neue Unternehmen könne zudem den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten vorantreiben, hieß es zur Erklärung. Ob Vodafone und Three UK tatsächlich gemeinsame Sache machen, ließ das Vodafone-Management offen.
CK Hutchison erwäge seit längerem eine Trennung vom Three UK, weil das Unternehmen in dem Sektor verglichen mit der Konkurrenz eine untergeordnete Rolle spiele, hieß es von "Sky News". Der kleine Anbieter zählt neun Millionen Kunden. Nach Berechnungen von "Sky News" käme Vodafone nach Zusammenlegung der Geschäfte auf rund 27 Millionen Kunden und würde damit den bisherigen Mobilfunk-Platzhirsch Everything Everywhere (EE) von BT (LON:BT) unter Druck setzen.
Allerdings dürften der Telekom-Regulierer Ofcom sowie die Wettbewerbsbehörde (Competition and Markets Authority) Einwände gegen den Deal haben: Nach einer Fusion gäbe es in Großbritannien mit EE und der britischen Telefonica (ETR:O2Dn) nur noch zwei weitere Anbieter, was wiederum zu Lasten der Verbraucherpreise gehen könnte.