🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP2: Rabattschlacht in Europa nagt kräftig an VW-Gewinnen

Veröffentlicht am 29.04.2013, 14:01
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der teure Kampf um Kunden im krisengeschüttelten Europa setzt den Volkswagen -Konzern erheblich unter Kostendruck. Die zentrale Pkw-Kernmarke des Konzerns musste im Startquartal fast eine Halbierung des operativen Ergebnisses verkraften. Dass Ähnliches nicht auch in der Gesamtrechnung des Dax -Riesen passierte, liegt vor an der neuen Ertragsperle Porsche sowie an günstigen Wechselkurseffekten. An der Frankfurter Börse stiegen VW-Aktien um 1,7 Prozent auf 144,65 Euro.

Diese jüngsten Zahlen bei Deutschlands größtem Industriekonzern gehen aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht hervor. VW-Chef Martin Winterkorn hatte bereits in einem Interview zum Wochenende eingeräumt, dass Volkswagen womöglich Leiharbeiter entlassen müsse, die Stammbelegschaft aber halten werde.

Das operative Quartalsergebnis der Kernmarke VW-Pkw musste, verglichen mit dem Vorjahr, einen Einbruch von 45 Prozent hinnehmen. Zu der Marke gehören etwa die Volumen-Modelle Golf, Polo und Passat. Nach 1,076 Milliarden Euro zuvor blieben diesmal bis Ende März nur 590 Millionen Euro. Wie VW schreibt, wirkt 'der sich insbesondere in Westeuropa verschärfende Wettbewerb negativ'.

Im wichtigen Kernmarkt Westeuropa - wo VW ohnehin schon auf das schlechteste Umfeld seit mehr als zwei Jahrzehnten schaut - gaben die Auslieferungen im Auftaktquartal 2013 um 5,8 Prozent nach. Die Vertriebskosten, in denen sich der Trend zu Rabatten widerspiegelt, schossen um 17 Prozent in die Höhe. Dabei ist Westeuropa ansonsten in der Regel der zentrale Ergebnisbringer für Deutschlands Autobauer. Doch VW musste mitteilen: 'Auf nahezu allen wesentlichen Märkten dieser Region lagen unsere Verkaufszahlen unter den Vorjahreswerten.'

Auch in der Konzerngesamtrechnung ist das Bild getrübt: Den damals 3,165 Milliarden Euro als operatives Ergebnis stehen im aktuellen Startquartal nur 2,344 Milliarden Euro gegenüber - minus 26 Prozent. Selbst die stabile VW-Premiummarke Audi bekam die Krise zu spüren: Trotz mehr verkaufter Autos schrumpften Umsatz und Gewinn. Zudem drückten höhere Ausgaben für den Ausbau der Fertigung das operative Ergebnis der VW-Tochter um 7,3 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Positiv wirkte sich aus , dass die junge Tochter Porsche neuerdings jeden Monat rund 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern beisteuert. Sie gehört erst seit Sommer 2012 komplett zum VW-Reich und wird mitgezählt. Ohne diesen Porsche-Effekt wäre das Konzernergebnis fast halbiert worden.

Zudem spielte VW zusätzlich in die Karten, dass äußerst günstige Wechselkurse beinahe eine halbe Milliarde Euro Plus brachten (543 Mio Euro). Dieser Extraposten 'Sonstiges betriebliches Ergebnis' hatte vor einem Jahr noch bei minus 10 Millionen Euro gelegen.

Zu diesem in Summe drastisch schlechterem Bild gehört noch die wichtige Angabe zu China, das wegen der Joint-Venture-Struktur dort gesondert ausgewiesen wird. Die im Reich der Mitte vor Zinsen und Steuern erzielten 1,156 Milliarden Euro sind rund 36 Prozent Plus.

VW-Boss Winterkorn hatte in einem Interview Ende vergangener Woche schon durchblicken lassen, dass Europas größter Autokonzern nun auf die Kostenbremse treten müsse. 'Stammpersonal ist sicher ein Thema, wo wir festhalten werden. Über die Leihkräfte werden wir nachdenken müssen', sagte der Manager am Freitag dem ORF in Wien. Das passt zu der Nachricht des Quartalsberichtes, dass der Inlandsabsatz in den ersten drei Monaten um 7 Prozent zurückgegangen war.

Die Rückstellungen für eine Rückrufaktion in China, es geht dabei um Getriebeprobleme bei 384 000 Autos, bezifferte der Konzern mit einem 'niedrigen dreistelligen Millionenbetrag', worin aber auch schon 140 Millionen Euro Vorsorge für ein Projekt der Lkw-Tochter MAN steckten./loh/DP/fn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.