WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der teure Kampf um Kunden im krisengeschüttelten Europa setzt den Volkswagen -Konzern erheblich unter Kostendruck. Die zentrale Pkw-Kernmarke des Konzerns musste im Startquartal fast eine Halbierung des operativen Ergebnisses verkraften. Dass Ähnliches nicht auch in der Gesamtrechnung des Dax -Riesen passierte, liegt vor an der neuen Ertragsperle Porsche sowie an günstigen Wechselkurseffekten. An der Frankfurter Börse stiegen VW-Aktien um 1,7 Prozent auf 144,65 Euro.
Diese jüngsten Zahlen bei Deutschlands größtem Industriekonzern gehen aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht hervor. VW-Chef Martin Winterkorn hatte bereits in einem Interview zum Wochenende eingeräumt, dass Volkswagen womöglich Leiharbeiter entlassen müsse, die Stammbelegschaft aber halten werde.
Das operative Quartalsergebnis der Kernmarke VW-Pkw musste, verglichen mit dem Vorjahr, einen Einbruch von 45 Prozent hinnehmen. Zu der Marke gehören etwa die Volumen-Modelle Golf, Polo und Passat. Nach 1,076 Milliarden Euro zuvor blieben diesmal bis Ende März nur 590 Millionen Euro. Wie VW schreibt, wirkt 'der sich insbesondere in Westeuropa verschärfende Wettbewerb negativ'.
Im wichtigen Kernmarkt Westeuropa - wo VW ohnehin schon auf das schlechteste Umfeld seit mehr als zwei Jahrzehnten schaut - gaben die Auslieferungen im Auftaktquartal 2013 um 5,8 Prozent nach. Die Vertriebskosten, in denen sich der Trend zu Rabatten widerspiegelt, schossen um 17 Prozent in die Höhe. Dabei ist Westeuropa ansonsten in der Regel der zentrale Ergebnisbringer für Deutschlands Autobauer. Doch VW musste mitteilen: 'Auf nahezu allen wesentlichen Märkten dieser Region lagen unsere Verkaufszahlen unter den Vorjahreswerten.'
Auch in der Konzerngesamtrechnung ist das Bild getrübt: Den damals 3,165 Milliarden Euro als operatives Ergebnis stehen im aktuellen Startquartal nur 2,344 Milliarden Euro gegenüber - minus 26 Prozent. Selbst die stabile VW-Premiummarke Audi bekam die Krise zu spüren: Trotz mehr verkaufter Autos schrumpften Umsatz und Gewinn. Zudem drückten höhere Ausgaben für den Ausbau der Fertigung das operative Ergebnis der VW-Tochter um 7,3 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro.
Positiv wirkte sich aus , dass die junge Tochter Porsche neuerdings jeden Monat rund 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern beisteuert. Sie gehört erst seit Sommer 2012 komplett zum VW-Reich und wird mitgezählt. Ohne diesen Porsche-Effekt wäre das Konzernergebnis fast halbiert worden.
Zudem spielte VW zusätzlich in die Karten, dass äußerst günstige Wechselkurse beinahe eine halbe Milliarde Euro Plus brachten (543 Mio Euro). Dieser Extraposten 'Sonstiges betriebliches Ergebnis' hatte vor einem Jahr noch bei minus 10 Millionen Euro gelegen.
Zu diesem in Summe drastisch schlechterem Bild gehört noch die wichtige Angabe zu China, das wegen der Joint-Venture-Struktur dort gesondert ausgewiesen wird. Die im Reich der Mitte vor Zinsen und Steuern erzielten 1,156 Milliarden Euro sind rund 36 Prozent Plus.
VW-Boss Winterkorn hatte in einem Interview Ende vergangener Woche schon durchblicken lassen, dass Europas größter Autokonzern nun auf die Kostenbremse treten müsse. 'Stammpersonal ist sicher ein Thema, wo wir festhalten werden. Über die Leihkräfte werden wir nachdenken müssen', sagte der Manager am Freitag dem ORF in Wien. Das passt zu der Nachricht des Quartalsberichtes, dass der Inlandsabsatz in den ersten drei Monaten um 7 Prozent zurückgegangen war.
Die Rückstellungen für eine Rückrufaktion in China, es geht dabei um Getriebeprobleme bei 384 000 Autos, bezifferte der Konzern mit einem 'niedrigen dreistelligen Millionenbetrag', worin aber auch schon 140 Millionen Euro Vorsorge für ein Projekt der Lkw-Tochter MAN steckten./loh/DP/fn
Diese jüngsten Zahlen bei Deutschlands größtem Industriekonzern gehen aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht hervor. VW-Chef Martin Winterkorn hatte bereits in einem Interview zum Wochenende eingeräumt, dass Volkswagen womöglich Leiharbeiter entlassen müsse, die Stammbelegschaft aber halten werde.
Das operative Quartalsergebnis der Kernmarke VW-Pkw musste, verglichen mit dem Vorjahr, einen Einbruch von 45 Prozent hinnehmen. Zu der Marke gehören etwa die Volumen-Modelle Golf, Polo und Passat. Nach 1,076 Milliarden Euro zuvor blieben diesmal bis Ende März nur 590 Millionen Euro. Wie VW schreibt, wirkt 'der sich insbesondere in Westeuropa verschärfende Wettbewerb negativ'.
Im wichtigen Kernmarkt Westeuropa - wo VW ohnehin schon auf das schlechteste Umfeld seit mehr als zwei Jahrzehnten schaut - gaben die Auslieferungen im Auftaktquartal 2013 um 5,8 Prozent nach. Die Vertriebskosten, in denen sich der Trend zu Rabatten widerspiegelt, schossen um 17 Prozent in die Höhe. Dabei ist Westeuropa ansonsten in der Regel der zentrale Ergebnisbringer für Deutschlands Autobauer. Doch VW musste mitteilen: 'Auf nahezu allen wesentlichen Märkten dieser Region lagen unsere Verkaufszahlen unter den Vorjahreswerten.'
Auch in der Konzerngesamtrechnung ist das Bild getrübt: Den damals 3,165 Milliarden Euro als operatives Ergebnis stehen im aktuellen Startquartal nur 2,344 Milliarden Euro gegenüber - minus 26 Prozent. Selbst die stabile VW-Premiummarke Audi
Positiv wirkte sich aus , dass die junge Tochter Porsche neuerdings jeden Monat rund 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern beisteuert. Sie gehört erst seit Sommer 2012 komplett zum VW-Reich und wird mitgezählt. Ohne diesen Porsche-Effekt wäre das Konzernergebnis fast halbiert worden.
Zudem spielte VW zusätzlich in die Karten, dass äußerst günstige Wechselkurse beinahe eine halbe Milliarde Euro Plus brachten (543 Mio Euro). Dieser Extraposten 'Sonstiges betriebliches Ergebnis' hatte vor einem Jahr noch bei minus 10 Millionen Euro gelegen.
Zu diesem in Summe drastisch schlechterem Bild gehört noch die wichtige Angabe zu China, das wegen der Joint-Venture-Struktur dort gesondert ausgewiesen wird. Die im Reich der Mitte vor Zinsen und Steuern erzielten 1,156 Milliarden Euro sind rund 36 Prozent Plus.
VW-Boss Winterkorn hatte in einem Interview Ende vergangener Woche schon durchblicken lassen, dass Europas größter Autokonzern nun auf die Kostenbremse treten müsse. 'Stammpersonal ist sicher ein Thema, wo wir festhalten werden. Über die Leihkräfte werden wir nachdenken müssen', sagte der Manager am Freitag dem ORF in Wien. Das passt zu der Nachricht des Quartalsberichtes, dass der Inlandsabsatz in den ersten drei Monaten um 7 Prozent zurückgegangen war.
Die Rückstellungen für eine Rückrufaktion in China, es geht dabei um Getriebeprobleme bei 384 000 Autos, bezifferte der Konzern mit einem 'niedrigen dreistelligen Millionenbetrag', worin aber auch schon 140 Millionen Euro Vorsorge für ein Projekt der Lkw-Tochter MAN