CHISINAU/KIEW (dpa-AFX) - Nach neuen russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat auch deren Nachbarland, die Republik Moldau, von großflächigen Blackouts berichtet. "Nach Russlands Bombardierung des ukrainischen Energiesystems in der vergangenen Stunde haben wir landesweit massive Stromausfälle", schrieb der moldauische Vizepremier Andrei Spinu am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram. Der Versorger (NYSE:XLU) Moldelectrica arbeite daran, das Problem zu lösen.
Der ukrainische Kraftwerkbetreiber Enerhoatom teilte mit, insgesamt drei Atomkraftwerke hätten nach den Angriffen vom Stromnetz abgetrennt werden müssen. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen und den Stromausfällen in Moldau gab, war zunächst unklar.
Die moldauische Präsidentin Maia Sandu hingegen machte Moskau klar verantwortlich: "Russland hat Moldau im Dunkeln gelassen", schrieb sie auf Facebook. "Egal wie schwer es jetzt sein mag, unser einziger Weg (...) muss in Richtung der freien Welt bleiben", fügte die Politikerin, die ihr Land in Richtung EU führen will, hinzu.
Russland hat die Ukraine vor knapp neun Monaten angegriffen. Nach zunehmenden militärischen Rückschlägen begann Moskau vor einigen Wochen mit gezielten Angriffen auf die Energieversorgung des Nachbarlandes und richtete dabei bereits massive Schäden an. Die Ukraine, die ihren Bürgern nun immer wieder stundenweise den Strom abschalten muss, um größere Engpässe zu vermeiden, spricht von "Energieterror".