🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Gabriel: Energiewende wird nicht ausgebremst - Reform im Bundestag

Veröffentlicht am 08.05.2014, 12:43
Aktualisiert 08.05.2014, 12:51

BERLIN (dpa-AFX) - Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat seine umstrittene Ökostromreform im Bundestag als wichtigen Baustein der Energiewende verteidigt. Die Vorwürfe der Opposition, er würge die Erfolsstory von Wind- und Solarkraft ab, seien falsch: "Niemand muss Sorge haben, die Energiewende werde ausgebremst", sagte Gabriel am Donnerstag im Parlament, wo das künftige Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erstmals beraten wurde. Die Opposition warf der großen Koalition erneut vor, die versprochene Entlastung der Verbraucher nicht zu liefern. In Berlin demonstrierten Landwirte gegen Förderkürzungen bei Biogas-Anlagen.

Die Grünen kritisierten, Gabriel habe eine Mogelpackung vorgelegt. Schwarz-Rot halbiere das Ausbautempo bei den Erneuerbaren, behauptete Grünen-Experte Oliver Krischer: "Das ist wahrlich ein Armutszeugnis." Das EEG-Gesetz schütze letztlich die Kohleindustrie, am Ende werde eine "Braunkohlewende" in Deutschland zu besichtigen sein.

Gabriel wies die Kritik zurück. Wer die Grundrechenarten beherrsche, könne sehen, dass der Ökostromanteil von heute 25 Prozent bis 2025 auf 40 bis 45 Prozent zunehmen werde. Der auf jährlich 2500 Megawatt begrenzte Ausbau bei Windrädern an Land sei kein Einschnitt - dieser Wert sei in den letzten zehn Jahren sowieso nur ein einziges Mal erreicht worden.

Die Bundesregierung will mit der EEG-Reform die Energiewende besser steuern. Die Kosten, die auf den Strompreis von Firmen und Verbrauchern umgelegt werden, liegen bei über 23 Milliarden Euro pro Jahr - für einen Durchschnittshaushalt sind das knapp 220 Euro im Jahr. "Es fehlt an vielem", meinte Gabriel. Bald müssten auch die Probleme beim Bau von Stromnetzen, Speichern sowie Ausschreibungen künftiger Ökostrom-Projekte angepackt werden.

Der SPD-Chef räumte gewaltige Defizite beim Klimaschutz ein. Der europäische Emissionshandel - die Industrie muss für jede Tonne Kohlendioxid Zertifikate kaufen - sei "kaputt". Selbst in Deutschland, wo "unfassbar viel Geld" für die Erneuerbaren ausgegeben werde, sei zwei Jahre in Folge der Treibhausgas-Ausstoß gestiegen.

Die Fünf-Milliarden-Rabatte für Firmen, die besonders viel Strom verbrauchen, sind nach Gabriels Ansicht nötig, um Industrie-Arbeitsplätze zu schützen. Sonst wären viele Mittelständler "unmittelbar in die Insolvenz marschiert". Man dürfe Verbraucher und Industrie nicht gegeneinander ausspielen: "Das macht beide zum Verlierer." Die Linkspartei bewertete die Rabatte dagegen als "Zwangskollekte für die Industrie".

Die Koalition steht unter Zeitdruck, weil die EEG-Reform schon im August in Kraft treten soll. So wurde es mit der EU-Kommission verabredet, die mit einem Verfahren gegen Deutschland wegen möglicher verdeckter Industrie-Hilfen gedroht hatte. Die Wirtschaft braucht Planungssicherheit, um in neue Ökostrom-Anlagen, Netze, Speicher und Kraftwerke zu investieren.

Bereits am 23. Mai soll sich der Bundesrat erstmals mit der Reform befassen. Das schwarz-rote Gesetzespaket ist nicht zustimmungspflichtig. Jedoch könnten die Länder bei neuem Streit in den Vermittlungsausschuss gehen und den Zeitplan der Koalition über den Haufen werfen.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.