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ROUNDUP/Hohe Sonderkosten: Symrise für Gewinn etwas vorsichtiger - Aktie fällt

Veröffentlicht am 02.08.2023, 10:09
Aktualisiert 02.08.2023, 10:15
© Reuters.
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HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Eine schwächere Nachfrage nach Probiotika, Duftstoffen und Menthol drückt auf das Wachstum von Symrise (ETR:SY1G) . Zudem lasteten im ersten Halbjahr negative Wechselkurseffekte auf den Erlösen. Dass Zusätze für Haustiernahrung sowie für würzige Produkte und Getränke-Geschmacksstoffe weiter stark gefragt sind, konnte das nur bedingt auffangen. Auf den Gewinnen lasteten derweil Sonderkosten. Daher klingt der Gewinnausblick des Unternehmens nun vorsichtiger, während der Umsatzausblick bestätigt wurde.

Für die Aktien ging es am Vormittag um fast drei Prozent auf 94,76 Euro nach unten. Die jüngste Kurserholung erhielt damit nach dem schwächeren Vortag einen weiteren Dämpfer. Im Juni waren die Papiere wegen Wachstumssorgen bis auf rund 90 Euro abgerutscht, hatten sich bis Ende Juli aber auf rund 100 Euro erholt. Im Jahr 2023 sind sie mit einem Minus von 6,6 Prozent unter den schwächsten Werten im deutschen Leitindex Dax, der bisher auf ein Plus von rund 15 Prozent kommt.

Die Erlöse von Symrise stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten mehr Umsatz auf dem Zettel, vor allem negative Wechselkurseffekte schlugen dabei deutlicher in Kontor als gedacht.

Aus eigener Kraft, also Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert, betrug das Plus 8 Prozent. Damit liegt das Unternehmen immer noch über seinem bestätigten Jahresziel eines organischen Wachstums um fünf bis sieben Prozent, gleichwohl kühlte dieses im zweiten Quartal auf 5,5 Prozent ab.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben von den Erlösen in den ersten sechs Monaten 18,5 Prozent hängen. Absolut sind das 446 Millionen Euro und damit gut 8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ohne negative Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Stillstand einer US-Produktionsanlage infolge eines Feuers, Kosten in Verbindung mit einem Kartellverfahren gegen Duftstoffhersteller sowie Aufwendungen für eine Neuorganisation eines Unternehmensteils ergibt sich ein operatives Ergebnis von 475 Millionen Euro. Damit verfehlte Symrise die Analystenschätzungen.

Mit Blick auf die seit Anfang März bekannten Kartelluntersuchungen durch die Europäische Kommission sieht Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram weiterhin keinen Grund zur Sorge. Die Dokumente, die die Behördenvertreter bei einer Durchsuchung mitgenommen hätten, habe der Konzern anwaltlich prüfen lassen, erklärte der Manager am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Demzufolge ergebe sich kein Grund für ein Kartellverfahren gegen Symrise.

Der Stillstand der US-Produktionsanlage am US-Standort Colonel Island infolge eines Feuers gegen Ende 2022 dürfte derweil noch in diesem Monat enden, erklärte Bertram weiter. Allerdings seien dadurch bisher Erlöse von 30 Millionen Euro verloren gegangen und Sonderkosten von rund 20 Millionen Euro entstanden. Einen Versicherungsausgleich werde es nicht geben, da dies wegen des hohen Selbstbehaltes wenig Sinn ergeben würde.

Mit Blick Kostensteigerungen führt Bertram aber auch die hohe Inflation an, "die durch ein striktes Kostenmanagement sowie Preiserhöhungen bislang nur in Teilen kompensiert werden konnten." Für das zweite Halbjahr gibt der Symrise-Chef sich insgesamt aber zuversichtlicher.

Für das Gesamtjahr strebt Bertram nun eine um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge um die 20 Prozent an. Bisher war keine Rede von einer Ausklammerung von einmaliger Lasten gewesen. Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research schrieb in einer ersten Reaktion denn auch von einer verkappten Gewinnwarnung. Die Markterwartungen für 2023 dürften nun fallen.

Unter dem Strich verdienten die Niedersachsen im Halbjahr 187,5 Millionen Euro, nach rund 229 Millionen vor einem Jahr.

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