von Robert Zach
Investing.com - Vor dem Hintergrund einer starken Inflation, steigender Zinssätze und explodierender Energiepreise sagte EZB-Chefin Christine Lagarde, dass die Euro-Währungshüter die Krise der Lebenshaltungskosten "mit derselben Energie und Entschlossenheit" bekämpfen werden wie die Corona-Pandemie. Ziel der Zentralbank sei es dabei, Preis- und Finanzstabilität zu gewährleisten.
Wie Lagarde anmerkte, kann die EZB allein "nicht viel tun", um die Großhandelspreise für Gas und die Stromrechnungen der Haushalte nach unten zu korrigieren. Die EZB werde ihrerseits entschlossen handeln, um sicherzustellen, dass sich der starke Preisauftrieb nicht verfestige und die Inflation nicht aus ihrer Verankerung gerate, fügte sie hinzu.
"Die EZB wird für Preisstabilität sorgen. Das hat oberste Priorität", so Lagarde.
Im August waren die Verbraucherpreise in der Eurozone binnen Jahresfrist um 9,1 Prozent gestiegen. So hoch stand die Inflation in der Staatengemeinschaft noch nie.
Die EZB sieht sie Preisstabilität als am besten gewährleistet an bei einer Inflationsrate von mittelfristig 2 Prozent.
Die Europäische Zentralbank hat gestern in einem historischen Schritt ihre Leitzinsen um 75 Basispunkte erhöht. Weitere Zinserhöhungen sollen folgen, wie in dem geldpolitischen Begleittext und auf der Pressekonferenz von Chefin Christine Lagarde zu lesen und zu hören war.
Lagarde sagte, es seien noch mindestens zwei und höchstens fünf Zinserhöhungen erforderlich, um mit Zuversicht sagen zu können, dass sich die Inflation mittelfristig wieder auf das Zielniveau von 2 Prozent zubewege. In diesem Fall könnte die EZB ihren Zinserhöhungszyklus bereits im März 2023 beenden. Zur Höhe der künftigen Zinserhöhungen sagte die Französin, dass Zinsschritte von 0,75 Prozentpunkten nicht der neue Standard sein werden.