Investing.com - US-Präsident Donald Trump wird heute Abend um 17.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Erklärung zum Handel mit der EU abgeben. An der Börse und auch in der deutschen Medienlandschaft wächst der Glaube daran, dass Trump nun Strafzölle auf EU-Autos verhängen könnte.
Bloomberg berichtet dagegen unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind, dass Trump heute Abend formal einen Deal mit der EU über den Import von US-Rindfleisch ankündigen werde.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und der europäische Botschafter in den Vereinigten Staaten werden am Freitag ein Abkommen unterzeichnen, um die Einfuhrquote an US-amerikanischem Rindfleisch, das auf dem EU-Markt verkauft werden kann, zu erhöhen, sagten informierte Personen, die vor der Ankündigung am Freitag jedoch anonym bleiben wollten.
Insidern zufolge forderte Lighthizer eine Unterzeichnungszeremonie, um der Welt Fortschritte bei den bilateralen Handelsgesprächen zu zeigen.
Die US-Lieferquote für nicht hormonell erzeugtes Rindfleisch soll in den nächsten sieben Jahren schrittweise auf bis zu 35.000 Tonnen erhöht werden, wie die Brüsseler Kommission im Juni mitteilte.
Die Trump-Administration sichert sich so einen besseren Zugang zum EU-Rindfleischmarkt, nachdem die EU Australien, Argentinien und Uruguay davon überzeugt hatte, Teile ihrer Einfuhrquoten abzutreten.
Gleichzeitig hofft die EU durch die Zugeständnisse bei der Einfuhr von US-Rindfleisch auf eine Deeskalation der Handelsspannungen.
Trump hatte seine Entscheidung, ob die USA Strafzölle auf Autoimporte aus der EU erhebt, erst Mitte Mai um 180 Tage vertagt. Insofern ist es recht unwahrscheinlich, dass der Präsident heute Abend bereits eine Zollankündigung auf Autos und Autoteile aus Europa macht, insbesondere da er erst gestern weitere China-Zölle ab 1. September ankündigte.