von Robert Zach
Investing.com - Der einflussreiche Chef der New Yorker Fed, John Williams, spricht sich für weitere kräftige Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation aus. Als Zielgröße nennt er einen Leitzins von etwa 4,5 Prozent.
Seiner Ansicht nach sei die Inflation in den USA nach wie vor "sehr hoch", und die Geldpolitik der Fed befände sich "noch lange nicht dort, wo sie eigentlich sein müsste." Gleichzeitig zeigte er sich optimistisch, dass die Inflation im nächsten Jahr "signifikant" zurückgehen und die US-Wirtschaft ein positives Wachstum verzeichnen werde.
Zugleich warnte er aber vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahr 2023.
Heute hat das US-Arbeitsministerium seine aktuellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Per Berichtsmonat September ergab sich ein Stellenaufbau von 263.000, das waren mehr als die erwarteten 250.000. Überraschenderweise ging sogar die Arbeitslosenquote deutlich zurück, die Stundenlöhne zogen weiter kräftig an.
Das Gesamtpaket des Datensatzes deutet auf einen gesunden Arbeitsmarkt hin, so dass die Fed keine Notwendigkeit für eine merkliche Drosselung des Zinserhöhungstempos auf den nächsten beiden Sitzungen (November und Dezember) sehen dürfte. Nach derzeitigen Markterwartungen erhöht die Fed die Zinsen Anfang November um 75 Basispunkte und auf der Dezember-Sitzung um weitere 50 Basispunkte. Damit läge der Leitzins in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.