Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

WDHLG-Studie - Euro-Zone ist seit Griechenland-Krise deutlich stabiler geworden

Veröffentlicht am 29.10.2019, 08:00
© Reuters.  WDHLG-Studie - Euro-Zone ist seit Griechenland-Krise deutlich stabiler geworden

(Wiederholung vom Vorabend)

Berlin, 29. Okt (Reuters) - Die Euro-Zone hat einer Studie zufolge seit der Staatsschuldenkrise in den Jahren 2010 bis 2012 deutlich an Stabilität gewonnen, bleibt an einigen Stellen aber anfällig. Professor Christoph Kaserer von der Technischen Universität München kommt in einer Reuters am Dienstag vorliegenden Analyse zu dem Schluss, dass mehrere Neuerungen die Lage verbessert haben. Aufgeführt werden etwa der Rettungsfonds ESM, die neue Praxis bei der Überwachung von Banken, die Möglichkeit einer Abwicklung maroder Geldhäuser sowie Maßnahmen der Europäischen Zentralbank. Die jüngste Debatte über höhere Haushaltsdefizite in Italien habe gezeigt, dass die Ansteckungsgefahren in der Euro-Zone mittlerweile eingedämmt seien. Es gebe aber noch immer einen Teufelskreis zwischen hohen Staatsschulden und Problemen der Banken in den jeweiligen Ländern. Hier empfiehlt Kaserer, Staatsanleihen in den Bilanzen von Finanzinstituten mit Eigenkapital zu unterlegen - und damit einen Sicherheitspuffer einzuziehen. "Diese Idee sollte man weiterverfolgen."

In Auftrag gegeben hat die Studie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Deren Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es brauche politische Anreize für Länder mit hoher Verschuldung, in der Fiskalpolitik mehr Disziplin zu wahren.

Als Achillesferse gilt der hohe Bestand an heimischen Staatsanleihen in den Bank-Bilanzen, vor allem in Italien und Spanien. "Problematisch ist diese Abhängigkeit, weil sie krisenverschärfend wirkt", heißt es in der Studie. Verschlechtert sich die Bonität eines Staates, bekommen auch die Banken Probleme. Die Folge: Die Institute müssen mehr Geld zahlen, um liquide zu bleiben. "Dies führt letztlich zu einer Verteuerung von Krediten, was sich wiederum negativ auf Investitionen und damit Wachstum auswirkt." In dem Teufelskreis nehme der Staat dann weniger Steuern ein und laufe Gefahr, eine noch schlechtere Bonitätsnote zu bekommen.

Hier seien die Fortschritte seit der Euro-Krise überschaubar, konstatiert Kaserer. Eine Unterlegung von Staatsanleihen mit Eigenkapital würde diese Wertpapiere weniger attraktiv machen und dazu führen, dass Klumpenrisiken zurückgehen dürften. Der Teufelskreis könne dadurch zumindest ein Stück durchbrochen werden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.