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Wirtschaft als Hebel: Ai Weiwei spürt Chinas Zensur auch im Westen

Veröffentlicht am 03.10.2019, 15:29
© Reuters.

An der Wand hängt überlebensgroß aus Lego der “Muller Report“ über den russischen Einfluss auf die US-Wahlen und der Volksrepublik China spricht der Künstler und Aktivist zum 70ten Jahrestag „Humanität und Menschenrechte“ ab – Ai Weiwei, chronischer Migrant mit chinesischen Wurzeln, setzt sich in die Nesseln, wo er sie nur findet – diesmal in London, Schauplatz seiner Ausstellung „Roots“ - Wurzeln.

Ai Weiwei, Künstler und Aktivist:

„Dieser Jahrestag in China macht mich traurig. Sie sehen einen Staat, bereits vor 70 Jahren entstanden, aber diese Nation wird ihrem Volk niemals vertrauen, ihre Leute werden niemals einen Wahlschein zu Gesicht kriegen, nie ein (unabhängiges) Justizsystem, keine Redefreiheit. Und wo man hinschaut, Verstöße gegen Menschlichkeit und Menschenrechte.“

Und selbst die dänische Plastiksteinchen-Firma bekam ihr Fett weg: Lego habe eine Sammelbestellung für ein Kunstwerk zur Meinungsfreiheit abgelehnt, so Ai Weiwei, seit Kurzem Bewohner Großbritanniens (Cambridge).

Eine Installation aus dem Jahr 2015 heißt "Broken Wings In Dreams of Flying" – damals zog Ai Weiwei nach Berlin. Vier Jahre hatte er auf seine Ausreise gewartet, 81 Tage war er in China inhaftiert, es folgten Hausarrest und Reiseverbot.

Deutschland fand er jetzt nach vier Jahren nicht mehr “offen” – der lange Arm der Pekinger Kulturzensur setze sich mit wirtschaftlichem Druck durch, Beispiel Berlinale.

Deutschlands Industrie hänge von China ab, so Ai Weiwei („Die Welt“) deshalb werde die Menschenrechtsfrage nicht angesprochen. „Alle westlichen Geschäftsleute wissen genau, was vorgeht. Aber sie sagen nichts.“

Also weiter nach Cambridge, Großbritannien – auch wegen der Ausbildung seines 10jährigen Sohnes.

„Alle westlichen Geschäftsleute wissen genau, was vorgeht. Aber sie sagen nichts“
Ai Weiwei Künstler und Aktivist

Greg Hilty, Kurator Lisson Gallery, London

"Er beschäftigt sich sehr gerne mit den Formen der Natur, mit der Mythologie, mit Menschen, aber alles hat eine politische Dimension. Keiner kann die Welt heute betrachten, ohne zu sehen, wie sie von den Kräften der Wirtschaft geformt wird, die von Politikern, internationalen Spannungen und Trends angetrieben werden. In gewisser Weise möchte er ein kreativer, einfallsreicher Weltbürger sein und kriegt es immer wieder mit Politik zu tun. "

Die Ai Weiwei-Ausstellung "Roots" - bis zum 2. November in der Lisson Gallery in London.

Sigrid Ulrich mit dpa

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