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Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 05.02.2023, 13:06
Aktualisiert 06.02.2023, 07:15
© Reuters
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Von Noreen Burke

Investing.com -- In dieser Woche wird es auf dem Wirtschaftskalender deutlich ruhiger zugehen. Dennoch gibt es nach der Zinserhöhung der US-Notenbank in der vergangenen Woche und dem unerwartet starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag für die Märkte immer noch viel zu bedenken. Die Berichtssaison geht weiter, wobei Medien- und Konsumwerte im Mittelpunkt stehen. Die australische Zentralbank wird voraussichtlich die Leitzinsen erneut anheben, außerdem stehen Daten aus der Eurozone und dem Vereinigten Königreich im Mittelpunkt. Hier erfahren Sie, was Sie zu Beginn der Woche wissen sollten.

1. Rede von Jerome Powell

Nach dem erneut überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag mussten die Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der Notwendigkeit einer restriktiven Haltung der Fed zur Eindämmung der Inflation neu kalibrieren. Daher werden die Märkte den Auftritt des Fed-Chefs Jerome Powell am Dienstag genau beobachten.

Das US-Arbeitsministerium berichtete am Freitag, dass die Wirtschaft im Januar 517.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat - fast dreimal so viele wie erwartet.

Letzte Woche sprach Powell von Fortschritten im Kampf gegen die Inflation, die unerwartet guten Arbeitsmarktdaten haben der Zentralbank aber möglicherweise mehr Spielraum und Motivation für weitere Zinserhöhungen gegeben.

Die Anleger befürchten nach wie vor, dass die aggressiven Zinserhöhungen der Fed die Wirtschaft in eine Rezession stürzen werden.

Mit den Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag wird es ein Update zum Arbeitsmarkt geben. Außerdem kommen diese Woche wieder mehrere andere Fed-Vertreter, darunter der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, der Präsident der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, und der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, zu Wort.

2. Berichtssaison

Die Ergebnissaison geht weiter, wobei die Aktien der Medien- und Konsumgüterindustrie ganz besonders im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Walt Disney (NYSE:DIS), das sich mit einem Abstimmungskampf um die Bildung des Aufsichtsrats konfrontiert sieht, und News Corp (NASDAQ:NWSA), das einen Plan zur Wiedervereinigung mit Fox Corp (NASDAQ:FOXA) aufgegeben hat, öffnen ihre Bücher am Mittwoch und Donnerstag, während die New York Times (NYSE:NYT) die Zahlen am Mittwoch offenlegt.

Die Ergebnisse von PepsiCo (NASDAQ:PEP) und Kellogg (NYSE:K) am Donnerstag werden Aufschluss darüber geben, wie die Verbraucher auf die Folgen der Inflation reagieren. Mehr als 90 S&P 500 Unternehmen werden in der kommenden Woche ihre Ergebnisse turnusmäßig veröffentlichen.

Nach den Berichten von 190 Unternehmen dürften die Gewinne des S&P 500 laut Daten von Refinitiv im 4. Quartal um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr gesunken sein - ein stärkerer Rückgang als die am 1. Januar prognostizierten 1,6 %.

3. Zentralbanken

Die Märkte erwarten am Dienstag eine weitere Zinserhöhung um einen Viertelpunkt durch die Reserve Bank of Australia, nachdem die Inflation dort im letzten Quartal auf den höchsten Stand seit 33 Jahren gestiegen ist und damit der extrem restriktiven Strategie der RBA trotzt.

Andere Wirtschaftsdaten schlugen in die entgegengesetzte Richtung aus: Die Einzelhandelsumsätze fielen so stark wie seit der Pandemie nicht mehr, während die Hauspreise den stärksten Rückgang seit mindestens 1980 verzeichneten.

Die Aussichten für den Aussie-Dollar sind ungetrübt: Solange die Wiedereröffnung Chinas planmäßig verläuft, sollte die Währung weiter steigen.

Der Kampf der indischen Zentralbank gegen die Inflation könnte sich indes dem Ende zuneigen: Ökonomen prognostizieren für Mittwoch eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte, bevor die RBI (VIE:RBIV) eine Pause einlegt.

4. Eurozone

Äußerungen von Vertretern der Europäischen Zentralbank (EZB) werden aufmerksam verfolgt, nachdem die EZB am vergangenen Donnerstag die Zinsen um 50 Basispunkte angehoben und eine weitere Leitzinserhöhung für März in Aussicht gestellt hat.

Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde führte die hohe Kerninflation als Erklärung dafür an, warum "wir noch viel zu tun haben und noch nicht fertig sind".

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos und EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel werden in den kommenden Tagen ebenso wie der deutsche Bundesbankpräsident Joachim Nagel zu Wort kommen.

Deutschland wird am Donnerstag die Inflationsdaten für Januar veröffentlichen, die nach Prognosen der Ökonomen wieder stärker ausfallen werden.

Zuvor werden in Deutschland am Montag Daten zu den Auftragseingängen im verarbeitenden Gewerbe veröffentlichen, gefolgt von einem Bericht zur Industrieproduktion am Dienstag.

5. Britische Wirtschaft schrammt wohl an Rezession vorbei

Das Vereinigte Königreich wird am Freitag Daten zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlichen, aus denen hervorgehen dürfte, dass die Wirtschaft im 4. Quartal stagnierte und bisher, wenn auch nur knapp, an einer Rezession vorbei schrammen konnte.

In der vergangenen Woche erklärte die Bank of England, dass der Inselstaat in diesem Jahr weiterhin mit einer Rezession zu rechnen habe, diese aber wahrscheinlich "viel flacher" ausfallen werde als zuvor befürchtet, was vor allem auf die niedrigeren Energiepreise und die schwächeren Zinserwartungen des Marktes zurückzuführen sei.

Die BOE hat am vergangenen Donnerstag zum zehnten Mal in Folge die Zinsen erhöht, erklärte jedoch, dass sich das Blatt in ihrem Kampf gegen die Inflation wende.

Die britische Wirtschaft ist von der Energiekrise nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine schwer getroffen. Außerdem ist die Zahl der Beschäftigten gesunken, die Investitionen der Unternehmen und das Produktivitätswachstum sind nach dem Brexit ebenfalls schwach.

-- Mit Material von Reuters.

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