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WOCHENAUSBLICK: Dax droht Schwächeanfall nach Höhenflug

Veröffentlicht am 07.07.2023, 16:29
Aktualisiert 07.07.2023, 16:30
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem starken ersten Halbjahr haben neu entfachte Zinsängste dem deutschen Aktienmarkt den Start in die zweite Jahreshälfte verhagelt. Das zuletzt dramatisch vergrößerte Zinsproblem, die anhaltenden Inflations- und Rezessionssorgen sowie der wieder aufflammende Handelskonflikt zwischen den USA und China dürften auch die neue Börsenwoche dominieren.

Nachdem der Dax in den ersten sechs Monaten um eindrucksvolle 16 Prozent gestiegen war, kündigt sich für die erste Juli-Woche ein sattes Minus von rund dreieinhalb Prozent an. Mit dem deutlichen Rutsch unter 15 700 Punkte habe der Dax die Tür für eine ausgedehnte Sommerkorrektur aufgestoßen, glaubt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.

Dass sich der Markt für längere Zeit auf hohe Leitzinsen einstellen muss, erwarten immer mehr Fachleute. So rechnen die Experten von Credit Suisse (SIX:CSGN) nicht vor Juni 2024 mit wieder sinkenden Zinsen. Nach den US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die einen weiterhin soliden Beschäftigungsaufbau und eine anhaltend niedrige Arbeitslosenquote bei ansehnlichen Lohnsteigerungen signalisierten, dürfte sich die US-Notenbank Fed in ihrer Haltung bestätigt fühlen, den Kampf gegen die Inflation nicht schon für beendet erklärt zu haben.

Für die Fed sind steigende Löhne in den USA sowie die seit Monaten solide Beschäftigungslage ein Problem, da sie die von ihr bekämpfte hohe Inflation stützen. Die Währungshüter haben jüngst klargemacht, dass sie nach der Pause im Juni die Zinsen in diesem Jahr noch weiter anheben wollen. Entsprechende Signale sendete zuletzt auch die Europäische Zentralbank (EZB).

Mit zwei US-Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte könne sich der Markt arrangieren, "alles darüber hinaus würde ihm wohl den Boden unter den Füßen wegziehen", glaubt Molnar. Entscheidend sei aber nicht die Frage, ob es noch eine Zinserhöhung mehr gebe, sondern wie lange das Zinsniveau oben bleibe. "Und da droht noch ein böses Erwachen in den kommenden Monaten", sagte der Marktstratege.

Die Politik der Notenbanken ziele darauf ab, die Konjunktur abzuschwächen und eine milde Rezession zu erreichen, um die noch immer zu hohe Inflation einzudämmen, hieß es bei den Marktstrategen von DJE Kapital. "Aufgrund der anhaltenden monetären Bremsung in einen bereits beginnenden Abschwung hinein besteht allerdings die Gefahr, dass man letztendlich in einem Rezessionsszenario landet, das deutlich tiefer ausfällt, als es eigentlich gewünscht ist." Die inversen Zinskurven - höhere Zinsen auf Anleihen mit kurzer Laufzeit als für Langläufer - seien ein Signal für eine harte Landung der deutschen und europäischen Wirtschaft, so DJE Kapital.

Wichtigste Konjunkturkennziffer in der neuen Woche dürften die am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise sein. Die Volkswirte der Commerzbank (ETR:CBKG) rechnen damit, dass die Gesamtinflation im Juni von 4,0 auf 3,1 Prozent und die Kerninflation von 5,3 auf 5,0 Prozent gefallen ist. Dennoch sind sie überzeugt, dass die Fed Ende Juli ihren Leitzins nochmals erhöhen wird. Die für Freitag terminierten Daten zum US-Verbrauchervertrauen im Juli (Uni-Michigan-Index) dürften den Experten zufolge bestätigen, dass sich die Stimmung unter den US-Konsumenten zuletzt überraschend stark aufgehellt hat.

In Deutschland sollte vor allem der ZEW-Index am Dienstag mit Spannung erwartet werden, für den die Commerzbank-Fachleute einen weiteren Rückgang prognostizieren. Für die am Donnerstag anstehenden chinesischen Importzahlen gehen sie von einem Rückgang um 6 Prozent zum Vorjahr aus.

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