Berlin, 07. Mai (Reuters) - Bund und Länder stehen laut "Handelsblatt" wegen der Virus-Folgen vor einem dramatischen Einbruch bei den Steuereinnahmen. Allein in diesem Jahr dürfte der Staat aufgrund der Corona-Krise rund 100 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen als noch bei der Schätzung im Herbst 2019 prognostiziert, berichtete die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf Kreise der Steuerschätzer, die ihre Prognose in einer Woche vorlegen. Das Bundesfinanzministerium sei zuletzt von Mindereinnahmen in Höhe von rund 82 Milliarden Euro ausgegangen, davon circa 33 Milliarden Euro beim Bund. Das Ministerium wollte sich nicht zu dem Bericht äußern.
Für 2021 rechneten die Schätzer mit 40 bis 50 Milliarden Euro Mindereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden, so das "Handelsblatt" weiter. Rund 20 Milliarden Euro könnten davon auf den Bund entfallen. Die Zahlen seien aber mit Unwägbarkeiten behaftet. Das liege nicht nur an dem Wirtschaftseinbruch. Auch die daraus resultierenden zahllosen Steuerhilfen und -stundungen für Unternehmen machten die Prognosen kompliziert.