Investing.com – Zentralbanken wie die Fed und EZB haben einen festen Platz in unserer Gesellschaft. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass wir es ihnen zu verdanken haben, dass Wirtschaftskrisen nicht außer Kontrolle geraten und die Inflation in jüngster Zeit gesunken ist.
Doch die Realität scheint eine andere zu sein, wie das Zitat von Tho Bishop am Ende seines jüngsten Artikels zeigt: "Es ist unsere Aufgabe, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Federal Reserve der Brandstifter für Wirtschaftskrisen ist und nicht der Feuerwehrmann, der diese beendet."
Ist es wirklich so, dass die Fed und ihre globalen Pendants das Problem und nicht die Lösung sind?
Zentralbanken: Hüter der Stabilität oder Motor der Krise?
Seit Jahrzehnten spielen Zentralbanken die Rolle der vermeintlichen Hüter der wirtschaftlichen Stabilität. Doch bei näherer Betrachtung entpuppt sich dieses Bild als Trugschluss. Die stetigen Eingriffe der Zentralbanken in den Geldmarkt – sei es durch Zinssatzänderungen oder durch das Drucken von Geld – führen keineswegs zur Stabilisierung, sondern bringen in regelmäßigen Abständen künstliche Blasen hervor, die irgendwann zwangsläufig platzen müssen.
Experten wie Tho Bishop weisen darauf hin, dass genau diese Politik des billigen Geldes einer der Hauptgründe für wiederkehrende Finanzkrisen ist. Indem sie die Märkte ständig mit Geld fluten, unterstützen Zentralbanken unseriöse Investitionen und eine Überschuldung. Und während die Gewinne der Hochphasen privatisiert werden, zahlen die Steuerzahler die Zeche, für den Fall, dass etwas schiefläuft.
Letztes Jahr wurden bei Volkswagen (ETR:VOWG), wie die Jahre zuvor auch, Milliarden Euro an Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Plötzlich merkt das Management, dass man aufs falsche Pferd gesetzt hat und Zehntausende Stellen gestrichen werden müssen. Die Angst in der Belegschaft vor dem Verlust des Arbeitsplatzes geht um, was eine gute Gelegenheit ist, um die Löhne der Belegschaft drastisch zu kürzen. Die Begründung ist einfach, man benötigt das gesparte Geld für künftige Investitionen. Und wie ganz selbstverständlich setzt man auch auf die Hilfe vom Bund, um Arbeitsplätze zu sichern.
Wachsende politische Unzufriedenheit: Der Kampf gegen die Fed
Der Widerstand gegen die Zentralbanken wächst, und dies zeigt sich nirgends so deutlich wie in den USA. Die langjährige Forderung von Ron Paul, die Fed zu zerschlagen, wird mehr und mehr zu einem politischen Hauptanliegen. Als Ron Paul seine Initiative im Jahr 2012 als Senator erstmalig als Gesetzesentwurf einbrachte, stand er mit diesem Anliegen allein da.
Aber in der jüngeren Vergangenheit wendete sich das Blatt und der Zuspruch zur Abschaffung der Fed wurde größer. Der 2024 von Thomas Massie eingebrachte Gesetzesentwurf zur Auflösung der Fed hatte bereits 23 Mitunterzeichner.
Der Abgeordnete Mike Lee brachte das Vorhaben sogar erstmalig in der Oberen Kammer ins Gespräch – ein beispielloser Schritt, der die zunehmende Frustration gegenüber der Zentralbank deutlich widerspiegelt.
Laut Beobachtern zeichnet sich ein klarer Trend ab: Immer mehr US-Politiker schließen sich dieser Bewegung an. Es scheint sich um eine direkte Reaktion auf das gestiegene Verständnis der Öffentlichkeit gegenüber dem von der Fed verursachten geldpolitischen Chaos zu handeln, welches die US-Wirtschaft schwächt.
Kryptowährungen: Die neue Bastion des Widerstands
Ein weiterer Indikator für den schwindenden Einfluss der Zentralbanken ist das steigende Interesse an Kryptowährungen. Diese digitalen Währungen, die fern von staatlicher Kontrolle existieren, bieten eine verlockende Alternative zum traditionellen Fiat-System. Besonders die wachsende Beteiligung der Kryptobranche an politischen Kampagnen zeigt, dass es hier nicht nur um wirtschaftliche Interessen geht, sondern um einen breiten ideologischen Widerstand gegen das Zentralbanksystem, so Bishop.
Dank der aktuellen inflationären Wirtschaftslage und der unersättlichen Ausgabensucht Washingtons wenden sich immer mehr Menschen alternativen Währungen wie Bitcoin zu, die als krisensicherer und politisch unabhängiger gelten.
Die heuchlerische Regulierungspolitik der Biden-Administration
Währenddessen hat die jetzige Regierung unter Präsident Biden einen regulatorischen Feldzug gegen die Kryptobranche gestartet, angeführt von Senatorin Elizabeth Warren, erklärt Bishop. Durch die Einführung neuer Steuern und restriktiver Maßnahmen versucht die Regierung, den Vormarsch dieser alternativen Währungen zu stoppen. Kritiker bezeichnen dies als "Operation Chokepoint 2.0", eine Anspielung auf Obamas frühere Maßnahmen gegen Online-Glücksspielseiten.
Anstatt mit offenen Karten zu spielen, verstecken sich diese Maßnahmen hinter Phrasen wie dem Kampf gegen Terrorfinanzierung und Kriminalität. Doch die wahren Absichten sind klar: Die Regierung fürchtet den Verlust der monetären Kontrolle, den Kryptowährungen mit sich bringen könnten. Und das ist in der Chefetage der EZB nicht viel anders.
Sind die Tage der Zentralbanken tatsächlich gezählt?