Zürich, 27. Jul (Reuters) - Die Hängepartie im Streit von
Regierung und Opposition über die Anhebung der US-Schuldengrenze
haben am Mittwoch die Stimmung an der Schweizer Börse getrübt.
"Je länger das Hickhack in den USA dauert, desto mehr Anleger
verabschieden sich aus dem Markt", sagte ein Händler. Dazu kämen
Befürchtungen, dass das Rettungspaket für Griechenland nicht
genügt, um eine Ausweitung der Schuldenkrise auf andere
Euro-Länder zu verhindern. Zudem verstimmten die Gewinnwarnungen
des französischen Autoproduzenten Peugeot und des
deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Merck die Anleger.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte um 0,5 Prozent schwächer
bei 5960 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,6 Prozent auf
5471 Zähler.
Einmal mehr gehörten die Finanzwerte zu den grossen
Verlierern. Die UBS-Aktien fielen im Sog des
enttäuschenden Quartalsberichts vom Vortag um weitere 1,8
Prozent. Zahlreiche Analysten senkte ihr Kursziel für UBS. Die
Titel von Konkurrent Credit Suisse büssten am Tag vor
der Ergebnisveröffentlichung 1,9 Prozent ein. Nicht gefragt
waren auch die Aktien der Vermögensverwalter Julius
Bär, Vontobel und Bank Sarasin. EFG
International dagegen steigen um 1,8 Prozent. Die
Privatbank hat im ersten Halbjahr mehr verdient als im Markt
erwartet.
Zu den Gewinnern zählten auch die Titel von Lonza
mit einem Plus von 1,3 Prozent. Zwar bekommt der weltgrösste
Medikamenten-Auftragsproduzent die Frankenaufwertung ebenfalls
immer stärker zu spüren. Der Reingewinn sank im ersten Halbjahr
jedoch weniger stark als erwartet.
Dagegen brachen die Clariant-Aktien 13,2 Prozent
ein. Der Chemiekonzern verfehlte die Ergebniserwartungen im
zweiten Quartal deutlich und malt die Zukunft deutlich düsterer.
"Eine riesengrosse Enttäuschung", sagten Händler.
Industriewerte neigten mehrheitlich zur Schwäche.
ABB und Holcim verloren jeweils gut ein
Prozent. Die Rieter-Aktien stürzten 6,6 Prozent ab. Der
Textilmaschinenhersteller erfüllte mit dem Halbjahresergebnis
die Markterwartungen nicht und rechnet mit weniger Bestellungen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)