Zürich, 09. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach einer leichten Erholung am frühen Nachmittag dann
schwächer geschlossen. Sorgen über die spanischen
Staatsfinanzen, die zu denen über Griechenland hinzukamen, und
eine leicht schwächere frühe Wall Street hatten im Verlauf des
Nachmittags für einen Rückgang der Kurse gesorgt.
Die Ratingagentur S&P hatte den Ausblick für spanische
Staatsschulden auf "negativ" von "stabil" zurückgestuft. Das ist
aber möglicherweise noch nicht das Ende. Auch Irland und
Portugal gelten als Wackelkandidaten und um den Zustand der
öffentlichen Finanzen in Italien versehen Beobachter auch immer
wieder mit Fragezeichen.
Der SMI konnte sich vom Tagestief bei 6332 Punkten wieder
erholen. Der Leitindex<.SSMI> ging mit einem Tagesverlust von
0,75 Prozent bei 6351,7 Punkten aus dem Markt. Der breite
SPI<.SSMI> verlor 0,77 Prozent auf 5462 Zähler.
Mit Ausnahme von Nestle und SGS, die kleine Kursgewinne
verbuchten, und Syngenta, die 0,6 Prozent zulegten, schlossen
alle Standardwerte mit Ausnahme der stabilen Bär-Aktie
schwächer. Kräftiger als bei anderen Titel fielen die Abschläge
bei den Bankaktien aus. UBS sanken 2,25 Prozent und Credit
Suisse mussten 1,45 Prozent abgeben. Die Titel spanischer
Grossbanken verloren mehr als drei Prozent.
Die Aktien des vor einer Sanierung stehenden Anlagenbauers
Oerlikon setzten ihre Talfahrt fort und verloren noch
einmal fast 13 Prozent. Oerlikon-Konzernchef Ziegler sagte in
einem Gespräch mit Reuters, das Sanierungskonzept basiere nicht
auf umfangreichen Devestitionen. Zuletzt habe sich gezeigt, dass
Teilverkäufe ohnehin keinen angemessenen Preis gebracht hätten
und dann wären unter Umständen noch Goodwill-Abschreibungen
fällig geworden. Langfrist-Investoren würden reihenweise bei
Oerlikon aussteigen, sagte ein Händler. "Wer will schon
investiert bleiben, nur um an einer Kapitalerhöhung
teilzunehmen", sagte ein Händler. Die Konditionen von
Kapitalschnitt und Kapitalerhöhung werden erst im nächsten Jahr
feststehen.
Bei den Versicherungen sanken Zurich um 1,9 Prozent
und Swiss Re büssten 2,2 Prozent ein. Händler verwiesen
auf Befürchtungen, dass Rückversicherer angesichts der eher
spärlichen Schadensereignisse Schwierigkeiten haben dürfte, die
Prämien zu erhöhen.
Meyer Burger legten sechs Prozent zu. Der
Spezialsägenhersteller will die an der Berner Börse notierte 3S
Industries übernehmen. Die Aktien der
Beteiligungsgesellschaft New Value, die an 3S beteiligt
ist, gewann 2,4 Prozent.
Die Novartis-Aktien verloren 1,15 Prozent. Der
Pharmakonzern gab anlässlich eines Investorentages bekannt, dass
die Krebsmedikamente Tasigna und Zometa auf Kurs zu den
Zulassungsanträgen in den USA und in der EU bis Jahresende sei.
Ein Händler erklärte, dies ändere nichts an der Bewertung des
Unternehmens. Die Roche-Genussscheine sanken 0,25
Prozent.
Panalpina fielen um drei Prozent. Das Unternehmen
vermeldete erste Vergleichsverhandlungen mit dem
US-Justizministerium wegen eines Bestechungsskandals.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Albert Schmieder)