FOKUS 2-Schweizer Börse höher - UBS auf Erholungskurs

Zürich, 15. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag nach anfänglichen Verluste fester notiert. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft, das hauptsächlich den Einfluss von Konjunkturdaten widerspiegele. So bremsten der schwächer als erwartete deutsche ZEW-Index und der leicht enttäuschende US-Empire Manufacturing Index den Markt. Günstige Teuerungsdaten aus den USA und Grossbritannien stützten dagegen die Kurse. Zudem halfen die im frühen Handel anziehenden Kurse an der Wall Street.

Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> stand rund eine Stunde vor Handelsschluss um 0,3 Prozent höher auf 6490 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> rückte ebenfalls 0,3 Prozent auf 5693 Zähler vor. Dabei dürfte ein wesentlicher Teil der Umsätze auch auf den dreifachen Eurex-Verfall vom kommenden Freitag zurückzuführen sein. "Es werden fleissig Positionen vom Juni in den September gerollt", sagte ein Händler.

Daneben erhofften sich die Anleger am Donnerstag Impulse von der Veröffentlichung der geldpolitischen Lagenbeurteilung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Im Zentrum des Interesses standen die UBS-Aktien. Diese stiegen 1,6 Prozent. Der Nationalrat verabschiedete am Dienstag das Amtshilfeabkommen, das die Herausgabe der Namen von rund 4450 mutmasslichen amerikanischen Steuersündern mit Konten bei der Grossbank an die Steuerbehörde IRS vorsieht. Bevor die seit fast zwei Jahren schwelende Auseinandersetzung endgültig vom Tisch ist, könnte es aber noch zu einer Volksabstimmung kommen.

Die Titel von UBS-Konkurrentin Credit Suisse gaben leicht nach. Höhere Kurse gab es dagegen bei den meisten Versicherungen. Swiss Life stiegen 1,5 Prozent und machten damit den Vortagsverlust wieder wett.

Die Adecco-Aktien kletterten um 2,5 Prozent. Die Aktie des Zeitarbeitskonzerns profitiere von der positiven Entwicklung der Branche in den Niederlanden.

Auch andere Aktien konjunktursensitiver Unternehmen verbuchten Kursanstiege. ABB stiegen um 0,7 Prozent. Händlern zufolge half die Hochstufung auf "Overweight" von "Equal-Weight" durch Morgan Stanley dem Elektrotechnikwert.

Fester zeigten sich auch die Aktien des Zementkonzerns Holcim. Die beiden Luxusgüterwerte Swatch und Richemont hingegen lagen im Minus.

Auch die defensiven Schwergewichte Novartis und Nestle gaben nach. Roche dagegen rückten 0,9 Prozent vor.

Nestle hat den US-Konzern Sara Lee in Frankreich wegen Patenverletzung verklagt. Sara Lee will dort mit dem Nespresso-System der Schweizer kompatible Kaffee-Kapseln auf den Markt bringen.

Die Basilea-Aktien notierten 1,3 Prozent höher und büssten damit einen Grossteil ihrer anfänglichen Gewinne wieder ein. Die Biopharmafirma hat mit der spanischen Almirall ein Vertriebsabkommen für ihr Handekzem-Medikament Toctino abgeschlossen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)