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FOKUS 3-Hoffnung auf Rettung der US-Autobauer schiebt Dax an

Veröffentlicht am 10.12.2008, 18:06
Aktualisiert 10.12.2008, 18:08
RENA
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RIO
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(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 10. Dez (Reuters) - Die Aussicht auf eine baldige Einigung über das Rettungspaket für die US-Autobranche hat am Mittwoch den Anlegern an den europäischen Aktienbörsen etwas Mut gemacht. Der Dax<.GDAXI> setzte seine Erholungstendenz der vergangenen Tage fort. Er stieg um 0,5 Prozent auf 4804 Punkte und schloss damit so hoch wie seit vier Wochen nicht mehr. Der Stoxx50<.STOXX> gab 0,2 Prozent nach, während der EuroStoxx50<.STOXX50E> 0,6 Prozent zulegte. "Technisch sieht es gar nicht so schlecht für den Dax und für viele Aktien aus", spielte ein Händler auf die fast zehnprozentige Erholung des deutschen Leitindex seit Montag an. Auf Jahressicht beträgt das Minus freilich immer noch rund 40 Prozent.

In Washington laufen die Verhandlungen über die Details eines 15 Milliarden Dollar schweres Rettungspakets für GM, Ford und Chrysler auf Hochtouren. Mehrheitsführer Harry Reid teilte mit, eine Abstimmung über das Rettungspaket im Senat sei am Samstag möglich. Allerdings räumte ein Regierungssprecher ein, noch keinen endgültigen Gesetzentwurf gesehen zu haben. Am Vorabend hatten sich Kongress und Regierung schon prinzipiell geeinigt. GM-Aktien stiegen in New York bis zum europäischen Handelsschluss um knapp drei Prozent, Ford um gut ein Prozent. In Frankfurt legten Daimler-Aktien fast ein Prozent, BMW gut zwei Prozent und VW ein Prozent zu. In Paris zogen Renault um 3,2 Prozent und Peugeot um fast sieben Prozent an.

Größter Dax-Gewinner waren die Adidas-Aktien mit einem Plus von 6,4 Prozent. "Vielleicht hat ja das Urteil zur Pendlerpauschale etwas Konsumfantasie entfacht", rätselte ein Händler. "Ich denke, viele holen sich lieber Adidas ins Portfolio, da ihnen das der Chef später weniger vorhalten kann als wenn man Infineon in den Büchern stehen hat", mutmaßte ein anderer. Die Aktien des Chipherstellers setzten folgerichtig ihre Talfahrt fort und fielen um 3,8 Prozent auf ein Rekordtief von 75,5 Cent.

Eine Analystenempfehlung schob die Aktien von BASF um 3,4 Prozent in die Höhe. Während die meisten Finanzwerte nachgaben, zogen die Papiere der Hypo Real Estate um 5,7 Prozent an. Die angeschlagene Immobilienbank zapft den Rettungsfonds des Bundes weiter an und hat sich ihren Garantierahmen um zehn Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro aufstocken lassen.

Zu den größten Verlierern zählten neben Infineon die SAP-Aktien mit einem Tagesverlust von 3,6 Prozent. "Das Gezerre um die Erhöhung der Wartungsgebühren wird an der Börse negativ gesehen", sagte ein Händler. SAP hatte nach Protesten seiner Mittelstandskunden die Erhöhung zurückgenommen. Bei den Aktien der Deutschen Börse machten viele Anleger nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage Kasse. Der Kurs fiel um fast drei Prozent. Analysten hatten ihre Kursziele gesenkt, nachdem die am Vortag veröffentlichte Kostenprognose für 2009 höher ausgefallen war als von den meisten Experten erwartet.

In London standen die Aktien von Rio Tinto mit einem Tagesgewinn von über gut 20 Prozent im Fokus. Der weltweit drittgrößte Eisenerzproduzent streicht angesichts des drastischen Preisverfalls an den Rohstoffmärkten 14.000 Stellen, kürzt Investitionsausgaben um mehr als die Hälfte und kündigte den Verkauf von Unternehmensbereichen an. "Drastische Zeiten schreien nach drastischen Maßnahmen", urteilte Analyst Tim Schroeders von Pengana Capital. "Sie konzentrieren sich jetzt definitiv aufs Überleben, was unter diesen Umständen genau das Richtige ist." Erst vor kurzem hatte der Konkurrent BHP Billiton seine 66 Milliarden Dollar schweren Übernahmepläne für Rio fallengelassen. Die BHP-Aktien stiegen um 6,7 Prozent.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)

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