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FOKUS 1-Euro nimmt vor EZB-Sitzung 1,50 Dollar ins Visier

Veröffentlicht am 04.05.2011, 15:32
Aktualisiert 04.05.2011, 15:36

* Zinsdifferenz sorgt weiter für Euro-Käufe

* US-Daten im Schatten der EZB-Sitzung am Donnerstag

* Portugal-Hilfspaket lässt Euro kalt

(neu: Versteigerung portugiesischer Papiere, US-Daten)

Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Selbst ein milliardenschweres Rettungspaket für Portugal kann derzeit dem Euro nichts anhaben: Mit zeitweise 1,4932 Dollar notierte die Gemeinschaftswährung am Mittwochnachmittag so hoch wie seit Dezember 2009 nicht mehr. Es gebe einfach keine Gründe, den Euro in großem Stil zu verkaufen, erklärte Unicredit-Währungsstratege Roberto Mialich in Mailand. "Am Ende des Tages werden doch wieder Dollar verkauft, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir die Marke von 1,50 Dollar testen", fügte Mialich hinzu. Als Euro-Käufer machten Händler in London auch große staatliche Adressen aus Asien aus.

Die Zinsdifferenz sei das alles entscheidende Kriterium für den Handel, sagte Audrey Childe-Freeman, Währungsanalystin bei JP Morgan Private Bank. "Die Devisenmärkte scheinen gelernt zu haben, mit den Nöten der Peripherie-Länder der Euro-Zone zu leben." Portugal hatte sich mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein 78 Milliarden schweres Rettungspaket geeinigt. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) schon bald die Zinsen weiter anheben wird, dürfte Portugal wie auch das hoch verschuldete Griechenland zwar belasten. Doch der Euro profitiert Händlern zufolge vor allem davon, dass in den USA bis auf weiteres keine Zinswende ansteht.

Viele Börsianer rechnen für den Sommer mit einer zweiten Zinserhöhung der EZB. Die Notenbanker hatten im April den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent angehoben und damit die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik eingeleitet. Am Donnerstag könnte EZB-Chef Jean-Claude Trichet nach der turnusmäßigen Sitzung der Notenbank Hinweise auf den nächsten Zeitpunkt für eine Erhöhung geben. Mit einem Zinsschritt am Donnerstag rechnet derzeit kaum ein EZB-Beobachter.

Mit Spannung schauen viele Anleger auch über den Atlantik, wo am Freitag mit den Arbeitsmarktdaten für April eine der wichtigsten US-Konjunkturstatistiken überhaupt ansteht. Der Bericht des privaten Dienstleisters ADP über einen Stellenzuwachs von 179.000 im April fiel schwächer als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 198.000 gerechnet. Solange sich die Lage am US-Arbeitsmarkt nicht nachhaltig entspannt, rechnen Börsianer nicht mit einer Zinswende in den USA. Entsprechend gab der Dollar weiter nach.

US-STAATSANLEIHEN RENTIEREN WENIGER ALS BUNDESANLEIHEN

Die Zinsspekulationen drückten die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 3,26 Prozent und damit erstmals seit zwei Jahren wieder unter das Niveau der Bundesanleihe. Die richtungsweisenden zehnjährigen deutschen Papiere rentieren mit 3,30 Prozent. Der Bund-Future gab ungeachtet der fallenden Kursen an den Aktienmärkten bis zu 48 Ticks auf 112,16 Punkte nach. "Hier überwiegt die Erwartung auf eine Zinserhöhung schon im Juni", sagte ein Händler.

Der Abschluss des Rettungspaketes für Portugal verhalf den Anleihen Portugals deutlich ins Plus, so dass die Renditen nachgaben. Die Auktion kurzlaufender Papiere Portugals über 1,1 Milliarden Euro wurde am Markt mit Erleichterung aufgenommen. Allerdings muss die Regierung in Lissabon den Anlegern mehr Zinsen als zuletzt zahlen. Da zudem Details über das Rettungspaket noch fehlten, hielten Börsianer das Aufwärtspotenzial für begrenzt.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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