* Zinsdifferenz sorgt weiter für Euro-Käufe
* US-Daten im Schatten der EZB-Sitzung am Donnerstag
* Portugal-Hilfspaket lässt Euro kalt
(neu: Versteigerung portugiesischer Papiere, US-Daten)
Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Selbst ein milliardenschweres
Rettungspaket für Portugal kann derzeit dem Euro
Die Zinsdifferenz sei das alles entscheidende Kriterium für den Handel, sagte Audrey Childe-Freeman, Währungsanalystin bei JP Morgan Private Bank. "Die Devisenmärkte scheinen gelernt zu haben, mit den Nöten der Peripherie-Länder der Euro-Zone zu leben." Portugal hatte sich mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein 78 Milliarden schweres Rettungspaket geeinigt. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) schon bald die Zinsen weiter anheben wird, dürfte Portugal wie auch das hoch verschuldete Griechenland zwar belasten. Doch der Euro profitiert Händlern zufolge vor allem davon, dass in den USA bis auf weiteres keine Zinswende ansteht.
Viele Börsianer rechnen für den Sommer mit einer zweiten Zinserhöhung der EZB. Die Notenbanker hatten im April den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent angehoben und damit die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik eingeleitet. Am Donnerstag könnte EZB-Chef Jean-Claude Trichet nach der turnusmäßigen Sitzung der Notenbank Hinweise auf den nächsten Zeitpunkt für eine Erhöhung geben. Mit einem Zinsschritt am Donnerstag rechnet derzeit kaum ein EZB-Beobachter.
Mit Spannung schauen viele Anleger auch über den Atlantik, wo am Freitag mit den Arbeitsmarktdaten für April eine der wichtigsten US-Konjunkturstatistiken überhaupt ansteht. Der Bericht des privaten Dienstleisters ADP über einen Stellenzuwachs von 179.000 im April fiel schwächer als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 198.000 gerechnet. Solange sich die Lage am US-Arbeitsmarkt nicht nachhaltig entspannt, rechnen Börsianer nicht mit einer Zinswende in den USA. Entsprechend gab der Dollar weiter nach.
US-STAATSANLEIHEN RENTIEREN WENIGER ALS BUNDESANLEIHEN
Die Zinsspekulationen drückten die Rendite der zehnjährigen
US-Staatsanleihen
Der Abschluss des Rettungspaketes für Portugal verhalf den
Anleihen Portugals
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Martin Zwiebelberg)