FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG wehrt sich gegen heftige Fluglärm-Vorwürfe aus der Region. Man wisse sehr wohl, dass gerade in den direkten Anflugzonen der neuen Nordwest-Landebahn die Menschen sehr betroffen seien, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte am Donnerstag. Über die im Oktober eröffnete Landebahn werden bereits knapp die Hälfte aller Landungen in Frankfurt abgewickelt. Die Integration in den Betrieb habe reibungslos geklappt, sagte Schulte.
Der Flughafenchef bekannte sich zur Verantwortung der Fraport zur Reduzierung des Fluglärms. Kurzfristig müsse insbesondere im Anflugverfahren noch Höhe gewonnen werden. Die besonders betroffenen Gebiete sollten zudem schnell von den Mitteln für den passiven Schallschutz etwa für schalldichte Fenster profitieren. Insgesamt wende das Unternehmen rund 200 Millionen Euro für den passiven Schallschutz auf. Schulte verwies auf das Programm 'Casa', mit dem die Fraport besonders belastete Immobilienbesitzer entschädige oder ihnen in einer Kernzone die Grundstücke zum Verkehrswert abkaufe.
Schulte erinnerte an die wirtschaftliche Bedeutung des internationalen Flughafens für die gesamte Region. Neben den direkten Arbeitsplatzeffekten sei der Flughafen der zentrale Grund für die Ansiedlung internationaler Unternehmen und Institutionen. 'Ohne diese Drehscheibe hätte das Powerhouse Rhein-Main keine Chance.'
Wirtschaftlich sieht sich die mehrheitlich öffentlich kontrollierte Fraport auf Kurs. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 7,1 Prozent auf 665,4 Millionen Euro. Auch der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,9 Prozent auf 120,4 Millionen Euro. Schulte bestätigte seine Erwartung von einem Konzernumsatz über 2,3 Milliarden Euro und in Frankfurt ein Passagierwachstum im oberen Bereich der Bandbreite zwischen 4 und 7 Prozent. Mit einem ersten Blick auf 2012 werde sich das Wachstum eher am unteren Ende der Spanne bewegen, wenn Schocks aus der Weltwirtschaft ausblieben.
Schulte will zudem die internationale Strategie ausbauen. Er bekräftigte das Fraport-Interesse am Betrieb dreier Flughäfen in Brasilien sowie eines weiteren in Costa Rica. Man werde sich auch für die Konzession im türkischen Izmir bewerben. Die Fraport betreibt bereits 13 internationale Flughäfen. Der Flughafen Antalya werde in diesem Jahr voraussichtlich 25 Millionen Passagiere abfertigen und sei damit größer als alle Berliner Flughäfen zusammen. Fraport hält am Antalya-Airport 51 Prozent.
Im Monat Oktober registrierte der größte deutsche Flughafen nur noch ein schwaches Passagierwachstum von 2,5 Prozent auf 5,14 Millionen Menschen und ein weiterhin schwächelndes Frachtgeschäft, dessen Menge im Jahresvergleich um 9 Prozent auf gut 190.000 Tonnen zurückging. In den ersten zehn Monaten ist die Frachtmenge um 1,5 Prozent geschrumpft./ceb/DP/wiz
--- Von Christian Ebner, dpa ---
Der Flughafenchef bekannte sich zur Verantwortung der Fraport zur Reduzierung des Fluglärms. Kurzfristig müsse insbesondere im Anflugverfahren noch Höhe gewonnen werden. Die besonders betroffenen Gebiete sollten zudem schnell von den Mitteln für den passiven Schallschutz etwa für schalldichte Fenster profitieren. Insgesamt wende das Unternehmen rund 200 Millionen Euro für den passiven Schallschutz auf. Schulte verwies auf das Programm 'Casa', mit dem die Fraport besonders belastete Immobilienbesitzer entschädige oder ihnen in einer Kernzone die Grundstücke zum Verkehrswert abkaufe.
Schulte erinnerte an die wirtschaftliche Bedeutung des internationalen Flughafens für die gesamte Region. Neben den direkten Arbeitsplatzeffekten sei der Flughafen der zentrale Grund für die Ansiedlung internationaler Unternehmen und Institutionen. 'Ohne diese Drehscheibe hätte das Powerhouse Rhein-Main keine Chance.'
Wirtschaftlich sieht sich die mehrheitlich öffentlich kontrollierte Fraport auf Kurs. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 7,1 Prozent auf 665,4 Millionen Euro. Auch der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,9 Prozent auf 120,4 Millionen Euro. Schulte bestätigte seine Erwartung von einem Konzernumsatz über 2,3 Milliarden Euro und in Frankfurt ein Passagierwachstum im oberen Bereich der Bandbreite zwischen 4 und 7 Prozent. Mit einem ersten Blick auf 2012 werde sich das Wachstum eher am unteren Ende der Spanne bewegen, wenn Schocks aus der Weltwirtschaft ausblieben.
Schulte will zudem die internationale Strategie ausbauen. Er bekräftigte das Fraport-Interesse am Betrieb dreier Flughäfen in Brasilien sowie eines weiteren in Costa Rica. Man werde sich auch für die Konzession im türkischen Izmir bewerben. Die Fraport betreibt bereits 13 internationale Flughäfen. Der Flughafen Antalya werde in diesem Jahr voraussichtlich 25 Millionen Passagiere abfertigen und sei damit größer als alle Berliner Flughäfen zusammen. Fraport hält am Antalya-Airport 51 Prozent.
Im Monat Oktober registrierte der größte deutsche Flughafen nur noch ein schwaches Passagierwachstum von 2,5 Prozent auf 5,14 Millionen Menschen und ein weiterhin schwächelndes Frachtgeschäft, dessen Menge im Jahresvergleich um 9 Prozent auf gut 190.000 Tonnen zurückging. In den ersten zehn Monaten ist die Frachtmenge um 1,5 Prozent geschrumpft./ceb/DP/wiz
--- Von Christian Ebner, dpa ---