FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Europas größtem Versicherer Allianz haben am Freitag kräftig bis auf 74,66 Euro in der Spitze zugelegt. Auftrieb kam einerseits von der überwiegend positiv aufgenommenen Quartalsbilanz, als auch von der fortdauernden Entspannung am italienischen Anleihemarkt. Dort sanken die Renditen weiter. Die richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihe rentierte zuletzt bei 6,59 Prozent und damit deutlich unter der als kritisch angesehenen 7-Prozent-Marke.
Bis 10.20 Uhr gaben die Allianz-Aktien zwar einen Teil ihrer Gewinne wieder aber, stiegen aber als bester Dax-Wert um kräftige 2,62 Prozent auf 74,09 Euro. Der deutsche Leitindex legte zugleich um 0,95 Prozent zu.
'AN VIELEN ITALIENISCHEN BANKEN KLEINE ANTEILE'
Ein Händler begründete das Kursplus vor allem mit Italien: 'Deshalb sind die Aktien vorher auch so runtergeprügelt worden, denn der Versicherer hat an vielen italienischen Banken kleine Anteile. Wenn dann heute noch das Sparpaket kommt, dann laufen Allianz noch stärker nach oben.' Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade meinte ebenfalls: 'Mit der abnehmenden Rendite bei den italienischen Staatsanleihen weicht auch der Druck von den deutschen Finanzkonzernen allgemein. Unternehmensergebnisse werden derzeit zwar wahrgenommen, gehen aber durch das politische Marktrauschen eher unter.' Kein Investor wolle kalt erwischt werden, denn die Gesamtjahresperformance sei bei den meisten Geldverwaltern eher bescheiden. 'Jetzt darf man in den letzten Handelswochen des Jahres nicht auch noch den Anschluss verpassen', resümierte Lipkow.
Zu den Zahlen hieß es von einem anderen Händler, dass sie 'gemischt' ausgefallen seien. Vor allem unter dem Strich habe das Ergebnis die Erwartungen klar verfehlt, dennoch sei der operative Gewinn besser als prognostiziert ausgefallen. Zugleich wurde die bestätigte Prognose für den operativen Gewinn 2011 hervorgehoben. Allerdings lägen die Erwartungen der Analysten großteils am unteren Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 7,5 bis 8,5 Milliarden Euro.
CHEUVREUX BLEIBT AUF 'OUTPERFORM'
Die Analysten von Cheuvreux urteilten: Belastet von zahlreichen Einmalposten habe der Versicherer ein schwaches Netto-Ergebnis deutlich unter der Konsensschätzung vorgelegt. An den Zielen für 2011 habe die Allianz aber festgehalten, hoben sie hervor und beließen die Aktie auf 'Outperform' mit einem Kursziel von 102,00 Euro.
Die Griechenland-Krise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten hatten den Gewinn der Allianz im dritten Quartal kräftig einbrechen lassen. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 196 Millionen Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wegen der Kapriolen an den Finanzmärkten verbuchte die Allianz bei den Kapitalanlagen Verluste von 2,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag bei 537 Millionen Euro./ck/fat
Bis 10.20 Uhr gaben die Allianz-Aktien zwar einen Teil ihrer Gewinne wieder aber, stiegen aber als bester Dax-Wert um kräftige 2,62 Prozent auf 74,09 Euro. Der deutsche Leitindex
'AN VIELEN ITALIENISCHEN BANKEN KLEINE ANTEILE'
Ein Händler begründete das Kursplus vor allem mit Italien: 'Deshalb sind die Aktien vorher auch so runtergeprügelt worden, denn der Versicherer hat an vielen italienischen Banken kleine Anteile. Wenn dann heute noch das Sparpaket kommt, dann laufen Allianz noch stärker nach oben.' Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade meinte ebenfalls: 'Mit der abnehmenden Rendite bei den italienischen Staatsanleihen weicht auch der Druck von den deutschen Finanzkonzernen allgemein. Unternehmensergebnisse werden derzeit zwar wahrgenommen, gehen aber durch das politische Marktrauschen eher unter.' Kein Investor wolle kalt erwischt werden, denn die Gesamtjahresperformance sei bei den meisten Geldverwaltern eher bescheiden. 'Jetzt darf man in den letzten Handelswochen des Jahres nicht auch noch den Anschluss verpassen', resümierte Lipkow.
Zu den Zahlen hieß es von einem anderen Händler, dass sie 'gemischt' ausgefallen seien. Vor allem unter dem Strich habe das Ergebnis die Erwartungen klar verfehlt, dennoch sei der operative Gewinn besser als prognostiziert ausgefallen. Zugleich wurde die bestätigte Prognose für den operativen Gewinn 2011 hervorgehoben. Allerdings lägen die Erwartungen der Analysten großteils am unteren Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 7,5 bis 8,5 Milliarden Euro.
CHEUVREUX BLEIBT AUF 'OUTPERFORM'
Die Analysten von Cheuvreux urteilten: Belastet von zahlreichen Einmalposten habe der Versicherer ein schwaches Netto-Ergebnis deutlich unter der Konsensschätzung vorgelegt. An den Zielen für 2011 habe die Allianz aber festgehalten, hoben sie hervor und beließen die Aktie auf 'Outperform' mit einem Kursziel von 102,00 Euro.
Die Griechenland-Krise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten hatten den Gewinn der Allianz im dritten Quartal kräftig einbrechen lassen. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 196 Millionen Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wegen der Kapriolen an den Finanzmärkten verbuchte die Allianz bei den Kapitalanlagen Verluste von 2,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag bei 537 Millionen Euro./ck/fat