Berlin (Reuters) - SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach taxiert die Chancen zur Fortsetzung der großen Koalition auf "50 zu 50, keineswegs höher".
Die SPD werde sich mit der Union an den Verhandlungstisch setzen. "Das heißt aber nicht, dass es automatisch eine Regierungsbeteiligung geben wird", sagte Lauterbach der "Passauer Neuen Presse" (Montagausgabe). Kämen CDU und CSU der SPD nicht entgegen, werde es Neuwahlen geben. "Die SPD muss sich nicht vor Neuwahlen fürchten." Nach den gescheiterten Jamaika-Verhandlungen von Union, FDP und Grünen seien die Gespräche von Union und SPD kein Selbstläufer.
Die Sozialdemokraten hatten bei der Bundestagswahl das schlechteste Ergebnis nach dem Zweiten Weltkrieg kassiert und wollten eigentlich in die Opposition gehen. Auf Druck von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sind sie mittlerweile aber offen für Verhandlungen.