* Händler sehen noch keine Trendwende
* Autowerte unter Druck - Finanzwerte ziehen an
* Gagfah nach Zahlen schwach
(neu: Lloyds, Finanzwerte, Händleraussagen)
Frankfurt, 10. Aug (Reuters) - Belastet von Kursverlusten
der VW- und Daimler-Aktien ist der
Dax<.GDAXI> mit Abschlägen in die Woche gestartet. Der Leitindex
büßte bis zum Mittag ein Prozent auf 5402 Punkte ein. Börsianer
werteten die Kursverluste allerdings als Atempause und nicht als
Trendwende, nachdem der Dax am Freitag ein Jahreshoch von 5480
Stellen erreicht hatte. "Der Aufwärtstrend ist absolut intakt",
erklärte ein Börsianer. Die Umsätze seien aber extrem gering, so
dass schon kleinere Orders den Markt bewegen könnten.
"Wir sehen ein paar Gewinnmitnahmen, nachdem der Markt sich
vorige Woche so gut entwickelt hatte", erklärte Jim Wood-Smith,
Stratege beim britischen Vermögensverwalter Williams de Broe.
"Bevor die Bilanzsaison diese Woche wieder Fahrt aufnimmt,
machen einige Anleger ein wenig Kasse", fügte ein Händler hinzu.
Während am Dienstag einige MDax-Unternehmen über das erste
Halbjahr Bericht erstatten, wartet am Mittwoch mit EON
wieder ein Dax-Schwergewicht mit Zahlen auf.
AUTOWERTE RAUS - FINANZWERTE REIN
Unter den Dax-Werten gerieten am Montag die Autowerte unter
Druck. Händler verwiesen auf Analystenkommentare. So fielen
Daimler bis zum Mittag um 3,7 Prozent und VW
um über vier Prozent. Morgan Stanley senkte seine Empfehlung für
Daimler auf "Underweight" von "Overweight". Die Analysten von
HSBC nahmen ihre Empfehlung für VW auf "underweight"
von "neutral" zurück und kürzten - aufgrund einer neuen
Bewertungsmethode - ihr Kursziel auf 95 von 205 Euro deutlich.
Einige Anleger wechselten Händlern zufolge aus den Auto- in
die Finanzwerte. So führten Hannover Rück die
Gewinnerliste mit einem Plus von rund drei Prozent Euro an. "Die
Zahlen, die sie in der vergangenen Woche vorgelegt haben, wirken
positiv nach", erklärte ein Händler. Deutsche Bank und
Commerzbank lagen am Mittag je ein Prozent höher.
In London drückte ein Zeitungsbericht über eine mögliche
milliardenschwere Kapitalerhöhung die Lloyds-Aktien über
vier Prozent ins Minus. Spekulationen auf einen guten
Zwischenbericht schoben die Aktien von Intesa Sanpaolo
in Mailand um über zwei Prozent in die Höhe und an die Spitze
des Stoxx50<.STOXX50>
Vor der Veröffentlichung ihres Zwischenberichts am Mittwoch
gaben Branchenprimus EON zwei Prozent nach. RWE
verloren 0,4 Prozent, Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern
legt am Donnerstag seinen Bericht vor.
SICHERER KREDITRAHMEN TREIBT HEIDELDRUCK-AKTIEN IN DIE HÖHE
Im MDax setzte sich bis zum Mittag kein einheitlicher Trend
durch. Der Index für die Nebenwerte notierte kaum verändert bei
6471 Punkten. Dabei stützte vor allem die Hausse bei den Aktien
von Heidelberger Druck den Index. Rund elf Prozent
legten die Titel zu, was Händler auch auf eine Empfehlung der
Bank of America/Merrill Lynch zurückführten. Der Maschinenbauer
hatte am späten Freitagabend den Abschluss eines
Kreditrahmenprogramms über 1,4 Milliarden Euro bekanntgegeben.
Belastet wurde der MDax von den Aktien des
Immobilienkonzerns Gagfah, die um über vier Prozent
fielen. Das mehrheitlich dem Finanzinvestor Fortress gehörende
Unternehmen war im zweiten Quartal wegen millionenschwerer
Abwertungen in die roten Zahlen gerutscht.
Eine Herunterstufung durch Credit Suisse auf "Underperform"
von "Outperform" drückte Wacker Chemie um 2,4 Prozent
ins Minus. Im TecDax<.TECDAX> stiegen Infineon nach
einem positiven Kommentar der Analysten von BoA/Merrill Lynch um
über drei Prozent. Gewinnmitnahmen drückten QSC-Aktien
um über drei Prozent.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)