Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Dollar gab im europäischen Frühhandel am Freitag leicht ab. Die hohe Risikobereitschaft am Donnerstag begünstigte eine Aufwertung der Hochzinswährungen gegenüber sicheren Häfen.
Gegen 09.30 Uhr MEZ stand der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb aus sechs Industrieländerwährungen abbildet, um weniger als 0,1 % niedriger bei 93,938, was hauptsächlich auf Kursverluste gegenüber den im Korb enthaltenen Rohstoffwährungen zurückzuführen war.
Der USD/NZD sank um 0,2 %, während der USD/AUD und der USD/CAD beide um 0,1 % verloren. Gestern hatten eine etwas schwächer als erwartet ausgefallene Erzeugerpreisinflation und einigermaßen solide Bankgewinne einen starken Anstieg der US-Aktien ausgelöst.
Der EUR/USD bewegte sich zum ersten Mal seit 10 Tagen wieder über die Marke von 1,16 Dollar, während das Pfund Sterling seine Kursgewinne vom Donnerstag bei 1,3697 Dollar konsolidierte, nachdem es in Reaktion auf die Fortschritte bei den Verhandlungen mit der EU über die Umsetzung des Brexit-Abkommens in Nordirland stark gestiegen war.
Die Woche dürfte einigermaßen ruhig zu Ende gehen. Denn die Inflationsängste gehen etwas zurück. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen liegen wieder bei 1,54 % und damit etwa acht Basispunkte unter ihrem Höchststand von Anfang der Woche.
Die Faktoren, die der Inflation zugrunde liegen - einschließlich der massiven fiskal- und geldpolitischen Impulse, die zu höheren Energiepreisen und einer Verknappung von Halbleitern und anderen Bauteilen geführt haben - lösen sich jedoch nur langsam auf. Analysten wiesen darauf hin, dass die leichte Abschwächung des PPI zu einem großen Teil auf einen - möglicherweise kurzfristigen - Rückgang der Airline-Preise zurückzuführen war. Die Preise für Rohöl, Erdgas und andere Industrierohstoffe bewegen sich weiterhin in der Nähe von Mehrjahreshöchstständen, und es mehren sich die Anzeichen dafür, dass organisierte Arbeitnehmer höhere Lohnerhöhungen fordern (namentlich beim US-Landmaschinenhersteller Deere (NYSE:DE) & Co.).
Richmonds Notenbankpräsident Tom Barkin sagte am Donnerstag, es sei "keine Schande", zuzugeben, dass die Inflation "hartnäckiger" sei als erwartet. Diese Äußerungen werteten einige als versteckte Kritik an den Vorstand der Fed, der beharrlich an der Behauptung festhält, der diesjährige Preisanstieg sei nur "vorübergehend".
Zu den wichtigsten Daten des Tages gehören die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze um 14.30 Uhr, wo ein Rückgang von 0,2 % im Monatsvergleich erwartet wird, was eine Fortsetzung des sich in den letzten sechs Monaten etablierten Musters eines Stop-Start-Konsums darstellt. Um 16.00 Uhr wird auch der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan für September Beachtung finden, insbesondere im Hinblick auf die Inflationserwartungen. Aus der Umfrage des letzten Monats geht hervor, dass die Verbraucher in den nächsten 12 Monaten mit einem Preisanstieg von 4,6 % rechnen, während im Juli noch ein Zehnjahreshoch von 4,7 % erreicht wurde.
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