FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag seine Kursgewinne aus dem frühen Handel nicht halten können. Im Vormittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1195 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Zeitweise hatte der Euro etwas fester tendiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1199 Dollar festgesetzt.
Am Dienstag dürfte an den Märkten die Entwicklung des US-chinesischen Handelsstreits im Mittelpunkt stehen. Die USA hatten zuletzt höhere Strafzölle auf chinesische Importe angekündigt, weil sie unzufrieden mit den Handelsgesprächen zwischen den beiden Ländern sind. Die Gespräche zwischen den beiden Wirtschaftsriesen gehen allerdings weiter. Wie die chinesische Regierung am Dienstagmorgen mitteilte, wird der chinesische Vizepremier Liu He in die USA zu der angesetzten Gesprächsrunde reisen.
Unter Druck stand am Morgen weiterhin die türkische Lira. Sie war zu Wochenbeginn zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Oktober 2018 gefallen. Auslöser war die Entscheidung der türkischen Wahlbehörde, die Bürgermeisterwahl in der Metropole Istanbul wiederholen zu lassen. Der Kandidat der Regierungspartei AKP war dem Kandidaten der oppositionellen CHP knapp unterlegen gewesen. Die Entscheidung der Wahlwiederholung löste Sorgen um die politische Stabilität der Türkei aus.
Zulegen konnte dagegen der australische Dollar. Die Währung profitierte von der Zinsentscheidung der nationalen Notenbank. Entgegen den Erwartungen manchen Beobachter hielten die Währungshüter ihren Leitzins am Dienstag konstant. Im Vorfeld waren Analysten zwiegespalten gewesen, ob die Notenbank ihren Leitzins angesichts wirtschaftlicher Risiken reduziert oder nicht.
Im Gegensatz zu Australien senkte die malaysische Notenbank ihren Leitzins erstmals seit dem Jahr 2016. Sie begründete den Schritt mit Wachstumsrisiken und wirtschaftlichen Unsicherheiten wie Handelsstreitigkeiten. Die malaysische Währung Ringgit reagierte zunächst kaum auf die Entscheidung. Malaysia ist wie viele andere asiatische Länder stark vom Handel mit China und den USA abhängig.